Rasseporträt: Mudi – sensibles Energiebündel, das Freude macht
Die flauschigen Ohren sind gespitzt, der Kopf schief zur Seite geneigt, leuchtende Augen strahlen heller als die Sonne an einem heißen Sommertag – wer beim Blick eines begeisterten Mudis nicht dahinschmelzt, na, dem kann man nicht helfen. Zumindest nicht, bis die überschäumenden Gefühle des Mudis sich unaufhaltbar in Form eines schrillen Bellens Bahn brechen. Dann nämlich schützt auch die größte Liebe der Welt nicht vor dem innigsten Wunsch nach Ohropax. Ein Mudi ist schlau, lebendig, energiegeladen aber auch mutig und unsicher gleichermaßen – warum das kein Widerspruch ist, erkläre ich euch im Artikel. Und auch, warum es ein hervorragender Wanderhund ist.
Sie ist der süßeste Schreihals, den ich mir vorstellen kann. Mein kleiner Abenteuerhund Greta. „Nein, das ist kein Mischling, das ist ein Mudi, ein reinrassiger ungarischer Hütehund.“ So oder so ähnlich fangen in der Regel Gespräche über das quirlige, kleine schwarze Ungetüm an. Meine einjährige Hündin gehört zu den wohl vergleichsweise wenigen Exemplaren, die es hier in Deutschland gibt. Laut Klub für ungarische Hirtenhunde gibt es deutschlandweit nicht einmal 10 offizielle Züchter. Entsprechend selten trifft man sie hier an. Vielleicht aber ist es aber auch gut so, denn ein Mudi ist kein einfacher Hund. Er ist arbeitswillig, extrem empfindsam und leistungsorientiert – und eben manchmal auch kompliziert. Kurzum: Es ist ein aufregender, fordernder Hund, der stets gute Laune hat.
Hinweis: Ich bin kein Mudi-Experte. Vielmehr beschreibe ich hier meine Erfahrungen mit einem Hund. Jeder Hund ist anders. Greta stammt zudem direkt aus dem Ursprungsland und hat ggfls. andere Ausprägungen als ein in Deutschland geborener Mudi. Du kennst Mudis gut? Dann schreib mir gern einen Kommentar unter den Artikel.
Rassedetails Mudi
Mudis stammen aus Ungarn, die Rasse ist aber noch sehr jung. Es gibt sie in schwarz, braun, hell, braun und merle-farben. Wobei man sich bei der Auswahl letzteren Farbschlages unbedingt mit dem Merle-Gen auseinandersetzen sollte. Auch wenn die Merle-Mudis sicher am hübschesten sind, habe ich mich aus gesundheitlichen Gründen für einen schwarzen Vertreter entschieden. Zudem werden Mudis auch mit natürlicher Stummelroute geboren. Da mir klar war, dass ein Mudi nicht unbedingt der sozialverträglichste Hund auf Erden ist, war mir ein normaler Schwanz zur sozialen Verständigung wichtig.
Dass ich mich – nach extrem langer Recherche – für diese Rasse entschieden habe, liegt daran, dass Mudis alles mitbringen, was ich mir für meine alpinen Wandertouren wünsche. Zu den charakterlichen Eigenschaften kommen wir später, aber auch die Größe und das Gewicht des Hundes waren mir wichtig. Mit Größen von 40 bis 45 Zentimeter, erschien mir ein Mudi nicht zu klein, so dass ich ihn über jede Stufe heben muss, aber immer noch klein genug, um ihn bei sehr schweren Kletterstellen leicht im Rucksack transportieren zu können. Zudem wiegt Greta etwa 13 Kilo, dass ist deutlich leichter als meine verstorbene Hündin Lotte, die 20 Kilo auf die Waage gebracht hat. Und: 13 Kilo Hunde fressen auch weniger als 20 Kilo Hunde, so dass sich das bei Mehrtagestouren vorteilhaft aufs Rucksackgewicht auswirkt.
Fazit: Für mich hat ein Mudi die perfekte Größe für einen Wanderhund. Zudem sagt man ihm nach, es sei ein großer Hund in einem kleinen Körper. Das trifft es.
Mudi mit vielseitigen Talenten
Ich gebe zu, es war vor allem eine Beschreibung, die mich sofort vom Mudi überzeugt hat: „Viele Kleinbauern in Ungarn nennen einen Mudi ihr Eigen. Er wird von ihnen als ‚Mädchen für alles‘ eingesetzt. Morgens treibt er Schweine, Ziegen, Hühner und Gänse aufs Feld, bewacht und beschützt diese untertags und bringt sie abends wieder gesund u. vollzählig und selbständig in den heimatlichen Stall zurück.“
Ich habe viel über Mudis recherchiert und eines war recht schnell klar: Sie sind extrem vielseitig. Ob zum Hüten, Bewachen, Jagen, im Hundesport oder als Begleithund. Sie finden überall Verwendung und machen ihre Sache gut, solange sie nur eine Aufgabe haben. Das bedeutet aber auch: Wer seinem Mudi nicht gerecht wird und die Erziehung vernachlässigt, kann mit allem ein Problem bekommen. Greta – gerade mitten in der Pubertät – zeigt alles: Sie bewacht, sie geht jagen, sie hütet. Aber sie lässt sich meist sehr gut ablenken, wenn man ihr eine andere Aufgabe gibt. Nur Nachlässigkeiten werden sofort von ihr ausgenutzt. Da ich vor Greta einen Jagdhund hatte kann ich sagen: Ja, Greta hat die Tendenz zum Jagen, aber sie lässt sich davon viel leichter abhalten, als das bei einem Jagdhund der Fall ist.
Fazit: Du kannst aus einem Mudi, fast alles machen, was du willst, solang du ihn geistig und körperlich forderst.
Hoch erregbares Sensibelchen
Greta ist erst ein Jahr alt. Sie steckt also mitten in der Pubertät und steht voll im Saft. Aber ich hatte schon vor ihr mit Lotte, ein Kleiner Münsterländer, ein Energiebündel. Greta ist aber viel extremer. Wenn es auf Spaziergang geht und ich nicht schnell genug loskomme, fängt sie vor lauter Erwartungshaltung am ganzen Körper an zu zittern. Sie kann sich unter Stress manchmal kaum beherrschen. Die Emotionsregulation fällt ihr schwer. Und hat der Stress erst einmal begonnen, braucht sie Bewegung und Ruhe, um die Kaskade an anflutenden Emotionen zu durchbrechen.
Aber wie so oft, hat die Medaille zwei Seiten. Die hohe Erregbarkeit führt auch zu einer extrem hohen Wachsamkeit und Reizaufnahme. Ich habe mir nicht vorstellen können, wie schnell ich Greta kleine Kunststücke beibringen kann. 1000 Wiederholungen? Da kann ich nur schmunzeln. Bei einigen Übungen brauchte ich keine fünf Wiederholungen und sie saßen.
Besonders wachsam ist ein Mudi übrigens was seine Bezugsperson angeht. Tadel kann er überhaupt nicht gut ab, dann reagiert er mit Rückzug. Aber genauso übertragen sich Freude, Spaß und Positives und ein Mudi bekommt ein sehr gutes Gefühl auch für die Stimmungen in seinem nahen Umfeld.
Fazit: Wer es schafft seinem Mudi Gelassenheit und Sicherheit zu vermitteln, kann mit liebevoller Konsequenz fast alles von ihm bekommen.
Vielfältig, auch bei den Lautäußerungen
Nun kommen wir zur echten Schattenseite eines Mudis. Vom Naturell her ist es ein Kläffer. Das hat genetische Gründe, denn ein Mudi ist dafür gezüchtet mit viel Stimme am Vieh zu hüten und zu bewachen. Egal auf welchen Seiten ich Berichte gelesen habe: Einem Mudi gewöhnt man das Bellen nicht ab. Man kann es allerdings mit viel Geduld lenken und abschwächen. Das sollte man auch zum eigenen Wohlergehen dringend versuchen, denn die Tonlage eines Mudis befindet sich nicht unbedingt in der Komfortzone unserer Ohren. Das glockenhelle Bellen vibriert sozusagen im Trommelfell lange nach. Es hat wirklich keine schöne Klangfarbe.
Wobei man dem Mudi zugutehalten muss, dass er nie grundlos bellt. Er findet halt nur viele Anlässe: weil er sich freut, vor Aufregung, bei fremden Menschen und Hunden, aus Angst, zur Abwehr, im Spiel, beim Hüten – und manchmal gar im Schlaf beim Träumen. Da hilft nur eines: Es ein stückweit zu akzeptieren, an der Impulskontrolle zu arbeiten und geduldig und nachsichtig dranbleiben, was die Erziehung angeht.
Anderseits habe ich auch noch nie einen Hund getroffen, der neben dem Bellen so unglaublich kreativ bei anderen Lautäußerungen sein kann. Greta seufzt wie ein Mensch, kann zustimmend „mhmh“ machen und knurrt beim Spielen wie ein Terrier. Und: Sie grunzt vor Freude. Das ist wirklich witzig.
Fazit: Bellen gehört zum Mudi. Punkt.
Mutig im Gelände, ängstlich bei Fremden
Ein Mudi, der aus Ungarn stammt ist natürlich nicht dafür gemacht, um Grillpartys zu rocken, in Hundeschulen zu sein oder durch die Stadt zu flanieren. Er ist Bewacher von Haus und Hof und allem, was dazugehört. Trotz dass ich Greta seit der 9. Woche bei mir habe und sie auch keine schlechten Erfahrungen gemacht hat, ist das nicht so richtig aus ihr rauszubekommen. Sie ist und bleibt Fremden gegenüber scheu und argwöhnisch. Auch heute noch gibt es durchaus mal Angstpippi, wenn jemand mich besucht, den sie bedrohlich findet. Das wird lautstark kommentiert. Wobei auch ein kleiner Mudi wirklich was hermachen kann, wenn er einmal ins Bellen und Knurren kommt.
Mein Mudi lässt sich zwar mittlerweile von Fremden auch mal anfassen, aber ein Hund, der Besucher Schwanzwedelnd empfängt, wird Greta nicht mehr. Vor allem auf fremde Hunde reagiert sie anfangs heftig. Das bedarf noch einiges an Arbeit. Aber es ist auch immer eine Frage des Settings. In der Stadt kann sie weitestgehend ruhig sein, wenn aber ein Wandernder aus dem Nebel auftaucht, kann das Gebell ganz schön groß ausfallen.
In Gegensatz dazu stellt sich Greta aber im Gelände nahezu jeder Herausforderung. Hängebrücke? Gitterroste? Eine Kletterstelle? Kein Problem. Es wird mutig vorangegangen. Dabei muss ich Greta eher bremsen, denn blaue Flecke und Schrammen nimmt sie gelassen in Kauf. Sie kann sogar fast senkrecht Leitern hochklettern, fast wie eine Katze. Irre.
Was das Rudel angeht ist Klein-Greta übrigens ein wahres Kuschelmonster, schmiegt sich eng an, will durchgekrault werden und nutzt auch gern mal einen Pfotepatscher, um daran zu erinnern, dass sie noch nicht genug Beachtung bekommen hat. Verry sweet! Alle, die zum Rudel gehören werden übrigens ausnahmslos akzeptiert. Egal ob Mensch, Hund, Katze, Huhn oder sogar ein kleines Taubenküken, dass bei uns in den Genuss einer 4-Sterne-Handaufzucht gekommen ist – mit allem Getier kommt Greta gut aus.
Fazit: Ein Mudi ist mutig, aber auch leicht sozialphobisch.
Mudi: der perfekte Wanderhund?
Klares Ja! Die enge Bindung, die ein Mudi mit Frauchen oder Herrchen eingeht, macht vieles einfach. Wer nicht zu viele Fehler macht, hat einen Hund, der schnell vertraut und durch dick und dünn geht. Als lauffreudiges Bewegungstalent eignet er sich hervorragend für lange, aber auch technisch anspruchsvolle Touren. Außerdem können sie gute, eigene Entscheidungen treffen, das ist bei anspruchsvollen Bergtouren wichtig. Mudis haben genau die richtige Größe, sind nicht zu klein, nicht zu groß, nicht zu schwer und brauchen nicht so viel Futter. Ein Mudi ist wachsam und wird dich in einsamen Zeltnächten sicher bewachen – für mich als alleinwandernde Frau ist das durchaus ein großes Plus. Sonst bleibt nur festzuhalten, dass – wenn man dem Mudi ein sicherer Fels in der Brandung ist – er durch seine Leistungsbereitschaft einfach unglaublich viel Freude macht!
Bei so viel Positivem fällt es auch nicht mehr so schwer seine Schwächen in Form des Bellens und von Fremdeleien hinzunehmen. Nicht?
8 Kommentare zu “Rasseporträt: Mudi – sensibles Energiebündel, das Freude macht”
Hallo,
der Hund sieht sehr wachsam aus. Du wirst bestimmt Deine Freude an ihm haben.
Werde mir den Bericht noch in aller Ruhe durchlesen.
Martin
Es war wirklich ein glücklicher Zufall , das ich euch zwei bei deiner Wanderung , den Weserberglandweg entlang , am Ibornbach , getroffen hab . Danke für die Zeit und das kurzweilige Gespräch . Wünsche euch für alle weiteren Unternehmungen viel Glück , alles Gute und viel Erfolg .
Hallo ihr Zwei,
die charakterisierenden Zeilen lesen sich fast wie eine Beschreibung meines Begleiters, einem Shiba Inu. Aber leider nur fast.
Zumindest hatte ich mich konkret für diese Rasse entschieden, da Shibas auch sehr eigenständig sind und deshalb auch den sehr konsequenten und aber auch sehr liebevollen Kontakt zu ihrer Bezugsperson brauchen. Alles sehr, sehr dem Muti-Profil ähnlich.
Nur in einem habe ich mich total verkalkuliert und auch Pech gehabt. Mein Aki (m, 3 J alt) hält wenig von längeren Märschen und steigen möchte er nicht auch wirklich. Es kann aber auch damit zusammen hängen, daß er von Geburt an ein neurologisches Thema mit den Hinterpfoten hat.
So ist es leider nicht zu dem gekommen, was ich mir gewünscht hatte. Aber ich lese zumindest Deine Texte sehr gerne und freue mich für euch.
VG, Bernd
Was für ein wunderbarer Bericht über die Hunderasse Mudi und die herrliche Greta! Danke für die sehr interessanten Erläuterungen.
Toller Beitrag über einen noch tolleren Wanderbegleiter. Habe eure Weserbergland Tour auf komoot verfolgt, sehr schöne Fotos. Ich wünsche euch eine wundervolle gemeinsame Zeit in allen Lebenslagen. Liebe Grüße Anja und Charly 🙋🏻♀️🐶
Die Beschreibubg passt perfekt auch auf die Zwillingsrasse, die Kraotischen Schäferhunde. Meine zwei machen auch alles mit aber mit Menschen…
Schau mal instagram.com/stojanofficial und instagram.com/iammukioffical
Die beiden sind Mischlinge, daher nicht so schöne Locken wie Greta.
Danke! Ich habe das Rasseportrait mit viel Freude und Rührung gelesen, da ich auch kurzfristig mit meinem Mudi weitwandern will. Und witzig, meine Entscheidung für einen Mudi beruhte letztlich auf dem gleichen Text mit den Herden, die er abends wieder nach Hause bringt 🙂 Im Wesentlichen ist deine Beschreibung absolut zutreffend! Mein Mudi ist jetzt 7 Jahre *seufz-wie-die-Jahre-vergehen!*. Mit bis etwa 2 Jahren ist er auch Hasen und Rehen hinterhergeflitzt, aber höchstens 70m, dann kam er zufrieden wieder angejodelt, und ich schwör, er lachte vor Übermut. Inzwischen macht er nur noch „den Weg frei“, wenn ein Reh ihn kreuzen will. Oder er scheucht ein Wildschwein weg, das in der Nähe vom Weg im Gebüsch einen Mittagsschlaf macht. (Noch nie hat er auch nur eine Maus getötet.) Er läuft auch immer vorne als Vorhut, nur wenn es eine größere Gruppe ist, läuft er öfters mal ans Ende um zu checken, ob noch alle da sind. Er weiß auch genau, wie viele es sein müssten. Typisch Treibhund halt. Meiner liebt Menschen und mag gerne gestreichelt werden. Bei meiner Arbeit im Streetwork ist er Gold wert, total deeskalierend.
Aber es gibt auch unangenehme Situationen wenn er, als totales Sensibelchen, sofort spürt, wenn bei Mensch-mit-Hund- Begegnungen der Mensch an der Leine gestresst ist, zu schimpfen anfängt, oder angespannt stehen bleibt, statt entspannt weiter zu gehen. Ich glaube, in seiner Welt interpretiert er das als „mit dem Hund da kann etwas nicht stimmen, der muss gefährlich sein!“ Dann schaltet sich der Beschützerinstinkt ein, was meist nicht gut ankommt bei den anderen Hundebesitzern. Überhaupt, Beschützer: er ist wachsam bis zum bitteren Ende. Wie ein Schatten liegt er stets 20m entfernt, wenn ich auf dem Grundstück etwas arbeite. Ein Mann sagte mal zu mir „Dieser Hund würde für Sie sterben!“ Ja, und bellen tut er auch gerne. Nie ohne Grund, auch wenn wir losgehen, erzählt er aller Welt, dass wir jetzt kommen! Mudis sind Freigeister, die selber denken und Entscheidungen treffen. Er ist definitiv kein Hund für Menschen, die absoluten Gehorsam erwarten, oder glauben, dass man jeden Hund nach Belieben erziehen oder notfalls „seinen Willen brechen“ (gruselig!) kann, weil „Hunde gefälligst zu gehorchen haben!“ Dafür gibt es einfacher zu handhabende Rassen, solche, die man mit einem Leckerli belohnen kann. Mit Leckerlis beißt man bei meinem Mudi auf Granit, er ist unbestechlich. Weswegen Hundeschulen null gebracht haben. Er hat zwar halbherzig mir zuliebe ein bisschen mitgemacht, aber dann schaut er einen an mit diesem intelligenten Gesicht, nach dem Motto „Was MACHEN wir hier eigentlich, langweilt dich das nicht auch??“ Genau so kann er einen angucken. Dann hab ich die Hundeschule abgebrochen, drei mal, weil es uns keinen Spaß machte. Kein Hundetrainer konnte mit einem Mudi etwas anfangen, da wurden alle Hunde über einen Kamm geschert, irgendwie. Entweder er sieht einen Sinn in dem, was man von ihm will, oder eben nicht, Punkt. Für mich, auch Freigeist, ist er der perfekte Begleiter, wir sind ein Team. Als Team hört er inzwischen auf’s leiseste Wort oder auf minimalste Körpersprache. Und freuen kann er sich, dass es eine Freude ist 🙂
Hey,
schöne Rassebeschreibung. Und wunderschöne Bilder von einer wunderschönen Hündin. Ich habe ebenfalls einen Mudi – (Mix) aus Ungarn und erkenne vieles wieder. Vor allem der Mut, diese stimmliche Bandbreite und die Art und Weise, wie Stress abgebaut wird.
Habe meinen auch eigentlich als Wanderbegleiter geholt. Ich kannte die Rasse noch nicht, aber im Tierheim stand da plötzlich dieser wunderschöne schwarze Hund mit diesen hochintelligenten Augen vor mir.
Er ist wild im Rudel aufgewachsen, also sind andere Hunde kein Problem. Menschen schon eher. Aber die Gelehrigkeit hat manchen Hundetrainer schon verblüfft. Und etwas überfordert 🙂 Ist eben eine eher unbekannte Rasse.
Allerdings, obwohl eigentlich als Wanderbegleiter eingeplant, hat meiner noch nichts davon gehört, dass Mudis viel körperliche Auslastung brauchen. Flitzen kann er und wie eine Bergziege irgendwo rumspringen, aber alles bitte nur kurz. Dann wird schnell wieder Position zwischen Futternapf und Körbchen bezogen und das sichere Heim genossen.
Er hat leider schnell gelernt, wenn ich den Rucksack anziehe, wird etwas weiter gewandert. Also zieht er dann schon ab den ersten Meter demonstrativ die Handbremse an und trottet mit Leidensmiene und anscheinend im Endstadium seiner Kräfte hinter mir her. Wenn wir dann wieder zuhause sind, wird der sterbende Hund aber plötzlich wieder lebendig und räumt den Garten auf.
Also bin ich, seitdem ich dem Hund habe, weniger häufig wandern und wenn, leider nur kürzere Touren von wenigen Stunden. Oder ich lass ihn zuhause bei der Familie.
Geistige Auslastung braucht er aber auch- er sorgt z.B. dafür, dass ein demenzkrankes Familienmitglied sich nicht unbemerkt vom Grundstück entfernen kann. Sehr praktisch, da ist er von alleine drauf gekommen. Er hat dafür auch ein spezielles Bellen entwickelt.
Und er liebt Nasenarbeit. An für sich wirklich ein sehr toller Hund, bin froh, dass ich ihn habe.