10 Gipfel am Gardasee mit perfekter Aussicht
Der Gardasee zählt zu den beliebtesten Urlaubsregionen der Deutschen. Für mich eigentlich Grund genug nicht dorthin zu fahren. Aber es gibt da ein entscheidendes Detail: Wer seine Wanderschuhe schnürt und den Weg Richtung Berge und Gipfel einschlägt, wird nicht nur mit traumhaften Aussichten belohnt, sondern ist oft auch ziemlich allein unterwegs. In den letzten zwei Jahren hat es mich zweimal an den Gardasee verschlagen, jedes Mal war ich von der Ruhe bei den meisten meiner Wanderungen erstaunt. Noch mehr faszinierte mich die Bergwelt. Fast 20 Gipfel am Gardasee habe ich mittlerweile erklommen, die besten 10 stelle ich euch nun vor:
1. Monte Biaena – das Hinterland zu unseren Füßen
2. Schroff, schroffer, Dosso della Torta
3. Monte Brione – einfacher Gipfel mit perfektem Gardasee-Blick
4. Monte Cadria – der höchste Gipfel am Gardasee
5. Monte Vignola – der Geheimtipp unter den Gardaseebergen
6. Monte Carone – Aussichtsgipfel am Westufer
7. Monte Creino – Geschichtsträchtiger Gipfel
8. Monte Altissimo di Nago – auf dem Monte Baldo-Kamm
9. Cima Pari – Ledrosee von oben
10. Einsam auf den Tofino und Corno di Pichèa
Wichtigste Infos
Wer Gipfel am Gardasee besteigen will, der fährt ans Nordufer des Sees. Hier gibt es mächtige Berge und die besten Wanderwege. Zum Südufer hin flacht das Umland ab, so dass die Gipfel sehr viel kleiner und weniger etwas für Bergsteiger sind. Egal, ob es mit dem Monte Cadria der höchste Gipfel in den Gardaseebergen, mit dem Monte Altissimo auf dem Monte Baldo der bekannteste oder ein gemütlicher kleinerer Berg sein soll – jeder einzelne Meter den man bergan geht, zahlt sich in der Regel mit atemberaubenden Aussichten aus.
Beste Jahreszeit: Am Gardasee wandert man am besten zwischen Mai und Oktober, wenn das Wetter mitspielt, darf die Saison auch verlängert werden. Den „kleinen“ Monte Brione, der so markant aus dem flachen Nordufer des Sees herausragt, kann man ganzjährig besteigen.
Anforderungen: Wanderwege am Gardasee gibt es eigentlich für jeden Geschmack. Da sind einerseits die recht einfach zu erwandernde Monte Creino oder der Monte Brione. Andererseits gibt es auch Tagestouren, die erfahrene Bergwanderer konditionell an ihre Grenzen bringen und auf schwierigen Bergwanderwegen mit über 1000 Höhenmetern Unterschied steil bergan führen. Festes Schuhwerk ist für jeden der Gipfel erforderlich. Die Schwierigkeitsbewertung findest du bei der jeweiligen Tour.
Wanderwege & Co.: Es gibt unglaublich tolle Wanderwege am Gardasee, aber auch schwierig zu gehende. Der Abstieg vom Monte Altissimo in Richtung Nago ist beispielsweise mental und körperlich herausfordernd, da die Wege oft voll mit Steinen und Geröll liegen. Im Hinterland um das Val Concei wiederum dominieren beste Bergwanderwege mit noch schöneren Bergpanoramen. Mehr allgemeine Infos habe ich dir im Artikel Wege, Hütten und Highlights am Gardasee zusammengestellt.
Karten & Planungshilfen: Die Kompasswanderkarte* Wanderkarte Gardasee und Umgebung 1:35000 deckt alle vorgestellten Touren ab. Einige der hier vorgestellten Gipfel, kann man auch im Wanderführer* Gardasee: Wanderführer mit Extra-Tourenkarte finden. Auch der Wanderführer* aus dem Rother Bergverlag Gardaseeberge: Die schönsten Tal- und Höhenwanderungen beschreibt einige der Gipfelbesteigungen.
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Monte Biaena – das Hinterland zu unseren Füßen
Nein, der Monte Biaena ist wahrlich kein riesiger Gipfel. Aber ein sehr beeindruckender. Mit seinen 1618 Metern erlaubt er eine ganz fantastische Sicht. Im Osten liegt das Vallagarina (Etschtal) mit Rovereto zu Füßen, dahinter ragen beeindruckend die Vizentiner Alpen auf. In Richtung Süden blicken wir auf die wunderschönen kleinen Bergdörfer im Hinterland, der grünen Lunge des Garadasees. Im Westen sehen wir das Nordufer des Lagos bis der Monte Baldo sich vor unser Sichtfeld schiebt. Hoch im Norden ragt der Monte Stivo mit seinen 2059 Metern aus den umliegenden Bergen heraus. Was für ein Panorama!
- Start/Ende: Bergdorf Ronzo-Chienis
- Länge: 10 km
- Dauer: 3,5 h
- Höhenunterschied: 680 Hm Aufstieg, 680 Hm Abstieg
- höchster Punkt: 1.617 m
- Schwierigkeit: mittel
- Hundetauglichkeit: 2 von 5 Sterne
- Höhenangst: problematisch, da seilversicherte-Passage
Hinauf auf den Gipfel geht es vom Bergdorf Ronzo-Chienis auf dem Sentiero della Pace, dem historischen Fernwanderweg Italiens. Zunächst durch Felder, später durch den Wald wandert man steil bergan. Wer mag, kann auf den längeren, aber weniger steilen Fahrweg ausweichen. Nach etwa 2 Stunden erreicht man das Gipfelplateau über das man unbedingt ausgiebig gehen sollte. Hier finden sich Schützengräben und Stolleingänge aus dem 1. Weltkrieg. Der grüne Gipfelbereich lädt zu einer ausgiebigen Pause ein.
Der Abstieg erfolgt auf dem Weg 671 Richtung La Baita. Ein kurzes Stück muss hier an einer Drahtseil-versicherten Passage überwunden werden. Hier heißt es Konzentration und sich nicht von der tollen Aussicht ablenken lassen! Ab La Baita geht es überwiegend auf asphaltieren Wegen zurück nach Ronzo-Chienis.
Download des GPX-Tracks Rundwanderung Monte Biaena.
Schroff, schroffer, Dosso della Torta
Dieser Gipfel kostet etwas, nämlich jede Menge Puste. Die Wanderung zum Dosso della Torta gehört für mich jedoch zu den schönsten Gipfeltouren am Gardasee – auch wenn es keine Aussicht auf den Lago selbst gibt. Für mich gehört zu einer perfekten Gipfeltour ein knackiger Anstieg, schmale Bergwanderwege und tolle Panoramen. Alles findet man auf dieser Tour.
- Start/Ende: Rifugio al Faggio
- Länge: 13 km
- Dauer: 5 h
- Höhenunterschied: 1200 Hm Aufstieg, 1200 Hm Abstieg
- höchster Punkt: 2.156 m
- Schwierigkeit: schwer
- Hundetauglichkeit: 4 von 5 Sterne
- Höhenangst: evtl. problematisch, da Bergwege direkt am Hang verlaufen
Zunächst gilt es vom wunderbaren Rifugio al Faggio hinauf zum Grat zu steigen. Nicht unbedingt ein Spaziergang. Mit Erreichen der Scharte Bocca dell’Usoll (1879 m) ist der Großteil des Aufstiegs geschafft. Das eiserne Kreuz oben auf der Scharte erinnert an den 1. Weltkrieg. Zudem findet sich hier eine rekonstruierte Geschützstellung. Für die letzten 300 Höhenmeter schwenkt man nach Osten, den Beschilderungen N. Pernici folgend. Die Pfade sind schmal, bröckelig und verlaufen direkt am Hang. Nach etwa 200 aussichtsreichen Höhenmetern auf diesem Gratweg erreicht man den Monte Gavardina (2047 m). Wie auf der gesamten Wanderung ist der 360-Grad-Panoramablick famos. Es lassen sich der Monte Cadria, die Brenta-Dolomiten, der Monte Baldo und die Adamello-Alpen erspähen.
Eine halbe Stunde später erreicht man die Grotta-Galleria am Dosso de la Torta. Hier darf man einen restaurierten Weltkriegs-Stollen erkunden und Blicke durch ehemalige Schießscharten werfen. Ein paar Minuten weiter bergan erreichen wir den beeindruckenden, mit bizarren Felsformationen gesäumten Gipfelbereich des Dosso de la Torta (2156 m). Der schmale Bergpfad windet sich durch schroffe Felsen, am Wegesrand blühen liebliche gelbe, weiße und lila gefärbte Blümchen.
Der Abstieg erfolgt zunächst auf gleichem Weg. Etwa 250 Höhenmeter unterhalb der Bocca dell’Usoll schlägt man den rechten Weg zum Rifugio al Faggio ein. Eine Einkehr in dem hübschen Rifugio mit toller Küche ist eigentlich ein Muss nach dieser Wanderung.
Download des GPX-Tracks Tagestour zum Dosso della Torta.
Monte Brione – einfacher Gipfel mit perfektem Gardasee-Blick
Dieser Monte Brione ist mit seinen niedlichen 376 Metern wahrlich kein Bergriese. Aber einen schöneren Aussichtspunkt, der uns den größten Sees Italien so perfekt zu Füßen legt, findet man kaum. Zudem ist der markant aus dem Nordufer herausragende Bergrücken rasch von Riva del Garda zu erreichen. Er erfordert nur mäßige Kondition, die Wanderung kann im Sommer aber sehr heiß werden.
- Start/Ende: Riva del Garda
- Länge: 14 km
- Dauer: 4 h
- Höhenunterschied: 390 Hm Aufstieg, 390 Hm Abstieg
- höchster Punkt: 376 m
- Schwierigkeit: leicht
- Hundetauglichkeit: 5 von 5 Sterne
- Höhenangst: unproblematisch
Gemütlich startet diese Wanderung in Riva del Garda mit einem Spaziergang an der Uferpromenade in Richtung Torbole. Nach etwa 2 Kilometern geht es hinaus aus dem Ort und hinauf auf den Monte Brione. Der Aussichtsberg war aufgrund seiner prominenten Lage wichtiger strategischer Ort im 1. Weltkrieg, so dass sich insgesamt 4 Werke auf dem Bergrücken finden. Der Weg führt uns stufig mit tollen Ausblicken auf den Gardasee vom Forte San Nicolo zum Werk Garda, zur Mittelbatterie und schließlich zur Ruine des Forte San Alessandro.
Wer nach der Mittelbatterie der Schotterstraße bergan folgt, erreicht rechts etwas versteckt das unscheinbare Gipfelkreuz des Monte Brione. Bei gutem, klarem Wetter sieht man sogar das Südufer des „Meer der Alpen“. Die anschließende Umrundung des Berges erfolgt durch mediterrane, landwirtschaftliche Flächen und ist durchaus ein angenehmer Marsch.
Download des GPX-Tracks Gipfeltour zum Monte Brione.
Monte Cadria – der höchste Gipfel am Gardasee
Na klar ist das so! Vom höchsten Gipfel, hat man auch die schönste Sicht. Na ja, zumindest eine richtig schöne Aussicht. Ob es die schönste ist, muss wohl jeder für sich entscheiden. Aber bis es soweit ist und man am Gipfelkreuz die Aussicht auf den Ledrosee, das Val Chiese und das Val Concei werfen darf, gilt es einige Höhenmeter zu bewältigen. Zusammengerechnet kommt man gar auf über 3000 an diesem Tag. Nichts für Ungeübte, zumal die Wanderung auf anspruchsvollen Wegen – zuweilen Seil-versichert am rutschigen Hang entlang – erfolgt. Daher ist sie geübten Wanderern an schönen Tagen vorbehalten – wäre ja auch schade, wenn sich dicke schwere Wolken ins tolle Panorama schieben.
- Start/Ende: Lenzumo
- Länge: 17 km
- Dauer: 6,75 h
- Höhenunterschied: 1600 Hm Aufstieg, 1600 Hm Abstieg
- höchster Punkt: 2254 m
- Schwierigkeit: schwer
- Hundetauglichkeit: 2 von 5 Sterne
- Höhenangst: problematisch, Seil-versicherte Passagen und enge Bergwege am Hang
Von Lenzumo gelangt man über den Weg 459b rasch an eine Wegkreuzung. Ab hier geht es rechts auf dem Weg 459 bis zu Malga Vies zunächst durch den Wald. Weiter Richtung Malga Cadria, eine Alm in die man aber nicht einkehren kann, passiert man die Baumgrenze und darf sich schon hier an einem tollen Ausblick erfreuen: Das Bergmassiv des Monte Cadrias liegt mächtig vor uns, im Rücken liegt tief im Tal der Lago di Ledro und irgendwo pfeift für gewöhnlich immer ein Murmeltier. Hier ist es ruhig, man trifft kaum einen anderen Wanderer und das alles nur wenige Kilometer vom Hotspot Gardasee entfernt.
Ab der Malga Cadria wendet sich der Weg in Serpentinen hinauf zum Bergkamm und nach etwa 1:30 und jeder Menge Schweißperlen auf der Stirn erreicht man das Gipfelkreuz des Monte Cadria. Auch hier zeugen alte Weltkriegs-Stollen vom Geschehen des Gebirgskrieges. Bei guter Sicht sehen wir am gegenüberliegenden Bergkamm die Bocca di Trat und das Rifugio N. Pernici. Der Blick zum Ledrosee und zu den riesigen Bergen im Norden und Westen ist atemberaubend.
Der Abstieg erfolgt bis zur Malga Vies auf dem Aufstiegsweg. Ab hier nehmen wir den asphaltierten Weg 423. Der Abstieg nach Lenzumo fordert noch einmal alle Reserven, denn er ist steil und verläuft auf Asphalt.
Download des GPX-Tracks Gipfeltour zum Monte Cadria.
Monte Vignola – der Geheimtipp unter den Gardaseebergen
„Monte was?“, werden mich vielleicht sogar die Gardasee-Kenner fragen. Na klar, mit seinen 1607 Metern wäre es auch nicht unbedingt einer meiner Favoriten für eine tolle Gipfelbesteigung. Allerdings – und das macht es letztendlich aus – steht weit und breit kein größerer Berg. Der Monte Baldo, der Monte Biaena und auch der Monte Zugna, die drei nächstgelegenen hohen Berge, sind mindestens einen Tagesmarsch entfernt. Es kommt also auch beim Berg nicht immer auf die Größe an, wenn man einen tollen Aussichtspunkt erreichen will.
- Start/Ende: Polsa
- Länge: 9 km
- Dauer: 2,75 h
- Höhenunterschied: 480Hm Aufstieg, 480Hm Abstieg
- höchster Punkt: 1607 m
- Schwierigkeit: leicht
- Hundetauglichkeit: 5 von 5 Sterne
- Höhenangst: unproblematisch
Vom kleinen Bergdorf Polsa, in dem man am Ende auch noch Einkehrmöglichkeiten findet, geht es mäßig steil bergan auf einer breiten Schotterstraße. Später laufen wir vorbei an Weltkriegs-Baracken und einem Auffangbecken für Regenwasser. Es dauert nicht lang und wir stehen vor dem letzten Anstieg (etwa 15 Minuten) hinauf zum Gipfel des Monte Vignola, auf dem sich noch eine alte Artilleriestellung befindet. Die Aussicht ins Etschtal, welches hier den Namen Vallagarina trägt, ist famos. Vor uns liegt ein namenloser kleiner grüner Bergrücken auf dem ein Gipfelkreuz thront.
Den aussichtsreichen Abstiegsweg können wir vom Gipfel schon nachvollziehen und wir schlagen uns in Richtung des Bergrückens bei der Bocca d’Ardole. Kurz danach wenden wir uns nach rechts. Der Weg führt uns über die Wiesen Malga Susine zurück nach Polsa.
Download des GPX-Tracks Rundtour zum Monte Vignola.
Monte Carone – Aussichtsgipfel am Westufer
Das tolle an den Bergen am Gardasee ist, dass man eigentlich von jeder Uferseite einen unvergesslichen Blick auf den Lago werfen darf. Obwohl mit 1.621 Metern ebenfalls kein Gigant, darf man den Monte Carone keineswegs unterschätzen. Denn nicht nur, dass man nur ein paar Meter über Null diese Wanderung startet und damit einiges an Höhenmetern vor sich hat, auch die Wege sind anspruchsvoll. Nichts destotrotz wird das spätestens am Gipfel vergessen sein. Zu schön ist die Aussicht hinüber zum Monte Baldo, nach Malcesine und zum Nord- und Südufer des Gardasees.
- Start/Ende: Limone sul Garda
- Länge: 15,1 km
- Dauer: 6,75 h
- Höhenunterschied: 1710 Hm Aufstieg, 1710 Hm Abstieg
- höchster Punkt: 1621 m
- Schwierigkeit: schwer
- Hundetauglichkeit: 2 von 5 Sterne
- Höhenangst: problematisch, zuweilen Seilversicherungen und rutschige Hangwege
Zunächst geht es von Limone nur leicht bergan entlang des Flusses S. Giovanni auf einem Camino-ähnlichen Weg. Nachdem wir die Ortschaft Limone verlassen haben, steigen wir jedoch zunehmend steiler hinauf. Die Landschaft ist grün und blau, schroff und lieblich, alpin und mediterran gleichermaßen. Wer von dieser Bergwelt nicht hin und weg ist, tja, dem kann ich auch nicht helfen. Nach etwa einer Stunde zweigt rechts ein kleiner, mit Flatterband markierter schwerer Bergwanderweg ab. Je höher wir kommen, desto mehr verlockt die Aussicht über den Gardasee zu Pausen, denn der gesamte Abschnitt verläuft aussichtsreich am Berghang.
Wer es schafft, trotzdem weiterzugehen, kann etwas unterhalb vom Cima di Mughera auf 1.161 Metern eine wohlverdiente Pause an einem kleinen Picknickplatz machen. Weiter geht es bis zum Prati di Guil von wo man ebenfalls einen traumhaften Ausblick auf den Gardasee hat. Allerdings ist man jetzt nicht mehr ganz so einsam unterwegs. Immer noch 400 Höhenmeter trennen uns vom Gipfel des Monte Carone, dem wir auf einem zuweilen gesicherten steilen Pfad erreichen. Genussmoment! Nach der Überquerung des Berges schlagen wir uns nach links und gelangen zur unbewirtschafteten Schutzhütte Baita Segala, wo man meist Getränke bekommt. Bezahlung in die Vertrauenskasse nicht vergessen! Zurück beim Prati di Guil nehmen wir den Weg 103 nach Limone.
Download des GPX-Tracks Rundtour zum Monte Carone.
Monte Creino – Geschichtsträchtiger Gipfel
Wieder so ein Mini-Gigant. Vom Monte Creino hat man aber nicht nur eine tolle Aussicht, sondern muss definitiv mehr Zeit für eine ausgibige Erkundungstour einplanen. Denn hier gibt es jede Menge restaurierter Anlagen aus dem 1. Weltkrieg. Versprochen: Auch wenn Geschichte nicht so deines ist, ich versichere dir, du wirst die Taschenlampe an deinem Smartphone anmachen und ehrfürchtig durch die Schützengräben und Stollen streifen.
- Start/Ende: St. Barbara
- Länge: 4,1 km
- Dauer: 1,15 h
- Höhenunterschied: 300 Hm Aufstieg, 300 Hm Abstieg
- höchster Punkt: 1280 m
- Schwierigkeit: leicht
- Hundetauglichkeit: 5 von 5 Sterne
- Höhenangst: unproblematisch
Diese kurze Wanderung ist für nahezu jeden geeignet. Von der Anhöhe St. Barbara folgt man den Beschilderungen in Richtung Monte Creino zunächst auf Asphalt und Schotter, später über Wiesen laufend. Das grasbewachsene Gipfelplateau des Monte Creino ist weitläufig und lädt zur Erkundung ein. Das Gipfelkreuz befindet sich etwa 300 m rechts den Wiesenweg entlang. Wer ein bisschen Bergraten spielen will: Es ist möglich – trotz der geringen Höhe des Berges – den Carè Alto, Cima Pichea, Monte Altissimo, Monte Biaena, Monte Zugna, Cima Carega und viele andere Berge zu erkennen.
Vom Gipfelkreuz kommend, hält man sich leicht rechts und gelangt zu restaurierten Schützengräben, Kavernen, begehbaren Stollen und Aussichtspunkten über das Vallagarina. Seiner exponierten Lage verdankte der Monte Creino seine strategische Bedeutung im 1. Weltkrieg. Von diesem beeindruckenden Aussichtsgipfel kann man das Etschtal und sogar den Gardasee wunderbar überblicken. Direkt durch zwei instandgesetzte Schützengräben geht es Richtung Ronzo-Chienis hinab. Man wendet sich jedoch später nach links um nach St. Barbara zurückzukehren.
Download des GPX-Tracks Rundtour zum Monte Creino.
Monte Altissimo di Nago – auf dem Monte Baldo-Kamm
Natürlich darf dieser Berg in einer solchen Auflistung nicht fehlen. Der Monte-Baldo ist wohl der bekannteste Berg am Gardasee. Genauer gesagt handelt es sich beim Monte Baldo jedoch nicht um einen Berg, sondern um einen Bergkamm. Auf diesem wiederum ist der Monte Altissimo di Nago die prägnante Erhebung. Mit seinen über 2000 Metern begrenzt er den Gardasee wie ein skandinavischer Riese einen mächtigen Fjord. Von keiner anderen Stelle hat man einen so überwältigenden Ausblick auf den Gardasee. Versprochen!
- Start/Ende: Riva del Garda
- Länge: 18 km
- Dauer: 1,15 h
- Höhenunterschied: 660 Hm Aufstieg, 2200 Hm Abstieg
- höchster Punkt: 2079 m
- Schwierigkeit: schwer
- Hundetauglichkeit: 5 von 5 Sterne
- Höhenangst: unproblematisch
Fahrpläne, Betriebszeiten der Bergbahn sowie Busverbindungen findest du hier: Mobilität am Gardasee
Ich selbst bevorzuge, diese Tour in entgegengesetzter Richtung zu gehen. Da der Aufstieg jedoch sehr lang ist, muss man dazu sehr früh starten, um die letzte Bergfahrt hinab nach Malcesine zu erreichen. Schließlich muss man zusätzlich noch ein Schiff nach Riva bekommen. Daher beschreibe ich die Wanderung in Süd-Nord-Richtung, so hat man zumindest keinen Zeitdruck.
Das wird eine echte Abenteuer-Tour! Los geht es mit einer Schifffahrt von Riva del Garda nach Malcesine. Der kurze Marsch durch das wunderschöne Städtchen bis zur Bergbahn ist rasch geschafft. Mit der Gondel geht es nun hinauf auf den Monte Baldo-Kamm. Auch wenn es hier noch ganz schön touristisch ist, es wird im Laufe der Wanderung auch sehr ruhig. Wir folgen auf tollen Bergwegen mal durch den Wald, mal auf freier Fläche und mal auf kleinen Pfaden den Beschilderungen bis zum Rifugio Damiano Chiesa auf dem Monte Altissimo. Die wahnsinnig schönen Aussichten begleiten uns die ganze Zeit.
Der Gipfelbereich des Monte Altissimo gleicht wie viele andere Gipfel am Gardasee einem Freilichtmuseum. Man darf sich zur Erkundung und anschließenden Einkehr ins Rifugio durchaus ein bisschen Zeit nehmen. Der Abstieg erfolgt auf dem Sentiero della Pace, dem historischen Fernwanderweg zum 1. Weltkrieg, bis nach Nago. Das wird definitiv irgendwann anstrengend, denn es geht steil hinab auf steinigen Wegen und ziemlich viel durch den Wald. Ohne Aussicht, die man erst am Ende der Tour wieder hat, ist das mental durchaus eine Herausforderung. Wer von Nago nicht mehr bis nach Riva wandern will, kann hier die auch am Abend noch verkehrenden Busse nehmen.
Download des GPX-Tracks Wanderung zum Monte Baldo.
Cima Pari – Ledrosee von oben
Mit dieser Wanderung begeben wir uns in die Ledrotalberge. Den neben dem Gardasee gibt’s in der Region noch den ein oder anderen ebenfalls schönen Bergsee. Der Ledrosee ist vielleicht nicht der schönste (das ist nämlich auf jeden Fall der Lago di Tenno!), dafür aber der größte neben dem Gardasee. Bei dieser Wanderung auf den Gipfel des Cima Pari befinden wir uns mehr als 1300 Meter über dem See – logisch, dass man dann eine perfekte Aussicht hat.
- Start/Ende: Lenzumo
- Länge: 17,2 km
- Dauer: 6.15 h
- Höhenunterschied: 1250 Hm Aufstieg, 1250 Hm Abstieg
- höchster Punkt: 1990 m
- Schwierigkeit: mittel
- Hundetauglichkeit: 5 von 5 Sterne
- Höhenangst: unproblematisch
Als Tourenvorschlag habe ich mich für eine Tageswanderung von Lenzumo aus entschieden. Man könnte jedoch, wenn es etwas kürzer und einfacher sein soll, auch von der Malga di Trat loswandern. Von Lenzumo geht es Richtung Norden durch grüne Almlandschaften auf dem Algrundnaturweg. Bis wir rechts abzweigen, ist der Weg nicht besonders anspruchsvoll, also perfekt zum Einlaufen. Der Aufstieg zur Bocca di Trat führt durch eine schmale Rinne durch den Wald. Kurz nach der Scharte passieren wir das Rifugio Nino Pernici laufen direkt in Richtung Bocca di Saval. Hier finden sich noch Überreste von Weltkriegsgebäuden.
Die letzten 250 Höhenmeter geht es aussichtsreich hinauf zum Gipfel. Hier darf man das Panorama so richtig genießen. Zurück geht es auf gleichem Weg oder man überquert den Cima Pari bis zur Bocca di Dromaè. Dort schwenkt man nach links auf den Sentiero della Pace bis zur Bocca di Saval. Aber hier weiter bis zur Malga di Trat und auf dem Wanderweg 403 zurück nach Lenzumo.
Download des GPX-Tracks Rundwanderung zum Cima Pari.
Einsam auf den Tofino und Corno di Pichèa
Für diese letzte Halbtagestageswanderung stehen zwei Gipfel über 2000 Meter auf dem Plan. Die 13 Meter, die der Corno di Pichèa kleiner ist als der Tofino sind in der Realität nicht auszumachen. Was man allerdings sofort bemerkt: ab der Bocca di Trat wird es sehr einsam – kaum zu glauben bei dieser faszinierenden Landschaft.
- Start/Ende: Parkplatz unterhalb der Malga di Trat
- Länge: 10 km
- Dauer: 3.45 h
- Höhenunterschied: 720 Hm Aufstieg, 720 Hm Abstieg
- höchster Punkt: 2151 m
- Schwierigkeit: mittel
- Hundetauglichkeit: 4 von 5 Sterne
- Höhenangst: ggfls. problematisch
Von der Malga di Trat geht’s ein paar wenige Höhenmeter hinauf zur Bocca di Trat. Ab hier ist es wieder einmal der Sentiero della Pace, dem wir folgen. Durch schroffe Felsen auf einem stufig-steilen Bergwanderweg wollen nun 600 Höhenmeter bezwungen werden. Ein erstes Mal atmen wir am Pichea-Gipfel auf. Von ihm, wie auch vom Gipfel des Monte Tofino, erblicken wir bei guter Sicht das Nordufer des Gardasees und viele schöne Berggipfel. Den Monte Tofino erreichen wir mit einem erneuten Ab- und Aufstieg auf schmalen Pfaden nach etwa 20 Minuten.
Übrigens: der Monte Tofino war im 1. Weltkrieg ein bedeutender Beobachtungsposten der Österreicher. Zwei Materialseilbahnen endeten hier. Sie beförderten Ausrüstung, Nahrung und Baumaterial hinauf in die Gipfelstellungen. Eine davon verband die Bocca di Trat am Rifugio Nino Pernici mit dem Corno di Pichea und dem Monte Tofino. Das darf man sich gern vor Augen führen, wenn man auf den Aufstiegsweg zurückgeht. Eine Einkehr am Rifugio Nino Pernici ist empfehlenswert.
Download des GPX-Tracks Wanderung zum Tofino und Corno di Pichèa.
Hast du auch schon einen dieser Gipfel am Gardasee bestiegen? Was hat dir gut gefallen? Welcher Berg fehlt deiner Meinung nach in dieser Auflistung? Ich freue mich auf deinen Kommentar!