Weitwanderwege im April & Mai
27 Ideen für bergige Touren im Frühjahr
Jedes Jahr um diese Zeit erlebe ich ein Déjà-vu. Die ersten trällernden Stare vertreiben den Winter – der hier im hohen Norden nicht mal einer war -, Krokusse zwängen sich im lila oder gelben Kleid durch den Boden und die Sonne vermag hin und wieder sogar ein bisschen wärmen. Bald ist Ostern. Für uns die Zeit in der wir uns für gewöhnlich auf eine Mehrtagestour begeben. Doch die Planung endet jedes Mal im zähen Ringen. Zu groß ist die Sehnsucht nach den hohen Bergen und ich will immer das möglichst „Höchste“ rausholen, ohne dabei in meterhohen Schneemassen zu versinken. Selbst wenn eine Tour von der Höhe schon geeignet scheint, haben die Hütten oft noch nicht offen. Es ist der Urlaub für den ich bei der Planung für gewöhnlich die meiste Zeit brauche.
Im Laufe der Zeit ist so eine ziemlich lange Liste an Weitwanderwegen entstanden, die man im April und Mai schon gehen kann. Viele von den Wegen bin ich bereits gegangen, einige stehen für die nächsten Jahre an. Alle stelle ich sie euch in diesem Artikel vor.
Wetter & Überraschungen & Co.
In einer Tour im April und Mai steckt jedoch immer recht viel Potenzial für Überraschungen. So bin ich mal im April auf dem GR 221 auf Mallorca vom Schneesturm überrascht worden und knietief durch den Schnee gewandert. Im Jahr drauf musste ich auf dem Alpe-Adria-Trail eine Etappe überspringen, weil Neuschnee mir einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Allerdings durfte ich mir auf gleicher Wanderung im ärmellosen Shirt und kurzem Rock schwitzend den ersten Sonnenbrand des Jahres abholen.
Wenn du also eine Mehrtagestour in höheren Lagen über 1.000 Meter im April oder Mai machen willst, brauchst du letztendlich auch ein bisschen Flexibilität und die Bereitschaft vor Ort umzudisponieren. Ein später Wintereinbruch kommt einfach zu oft vor. Ich hatte letztes Jahr selbst im Juni noch Schnee in den Gardaseebergen, wo man jedoch mit etwas Glück schon im April super wandern kann.
Ausrüstung: Neben den üblichen Kleidungs- und Ausrüstungssachen für eine Mehrtagestour packe ich im April und Mai definitiv gute Regenkleidung ein. Oft sind es die niederschlagsreichsten Monate im Jahr. Manchmal packe ich auch einen speziellen Regenschirm fürs Wandern ein. Für unverhoffte Wintereinbrüche oder Altschneefelder habe ich auch immer ein paar Leichtgrödel dabei. Bei nur wenigen offenen Einkehrmöglichkeiten sollte man statt einer Trinkflasche vielleicht auch eine Thermoskanne für den Tee mitnehmen.
Wettercheck: Neben dem Check klassischer Wetter-Apps und -vorhersagen, bin ich mittlerweile dazu übergegangen auch die Webcams der Gegegend zu prüfen. So zeigt mir die aktuelle Schneelage in den Vizentiner Alpen beispielsweise, dass dort nur wenig Schnee liegt, der durchaus bis Mai weggetaut sein sollte. Natürlich muss ich zudem noch regelmäßig den Wetterbericht auf Neuschnee prüfen. Wenn ihr eine der schon offenen Hütten findet, macht es auch Sinn kurz vor dem Start mit dem Hüttenwirt zu telefonieren. Die wissen es meist am besten!
Deutschland – 9 Weitwanderwege
Wohl am sichersten kann man im April oder Mai in den deutschen Mittelgebirgen wandern. Zwar kann auch hier über 1000 Meter mal eine Flocke Schnee fallen, aber Angst, seine Tour abbrechen oder umplanen zu müssen, braucht man nicht haben. Zudem ist das Wandern im Mittelgebirge nicht unbedingt ein Spaziergang. Da kommen durchaus schon mal ein paar Höhenmeter zusammen. Nicht zuletzt ist es um diese Zeit, wenn frühlingsfrische Triebe an den Bäumen so unglaublich sattgrün aussehen und sich bunte Blümchen über den Waldboden ziehen, in Deutschland auch besonders schön.
Moselsteig von Perl nach Koblenz
Auf 365 Kilometern führt der Moselsteig entlang der Mosel auf schmalen Weinbergspfaden oder durch den Wald. Wer Wein und Genuss mit Wandern verbinden will, wird den Moselsteig mögen. Neben Natur- und Weinerlebnissen gibt es auch jede Menge Burgen und Schlösser zu entdecken. Der Moselsteig führt eher durch offene Hügellandschaften und nicht über hohe Berge. Im Bericht über meine Wanderung auf dem Moselsteig findest du herbstliche Impressionen, ich bin mir aber sicher, der Weg ist auch im Frühling ein Genuss.
- Etappen: 24 offizielle Etappen, für Sportliche 14 Etappen
- Länge: 365 Kilometer
- Höhenmeter: etwa 11.800 im Aufstieg, 11.900 im Abstieg
- Höchster Punkt: Mehringer Berg (416 m)
- Wo: Rheinland-Pfalz und Saarland
- Beste Reisezeit: ganzjährig
zum Artikel über den Moselsteig
Goldsteig – Nordroute von Marktredwitz bis Passau
Der Goldsteig bietet zwei Routenvarianten von Marktredwitz bis nach Passau. Die etwa 300 Kilometer lange Nordroute verläuft etwas höher, die Südroute ist eher für Genusswanderer geeignet. Bis Thanstein ist der Wegverlauf identisch. Anschließend gabelt sich der Weg und führt in zwei Varianten nach Passau. Demnach ist auch eine Rundtour möglich. Ich hatte mir schon mal die Nordroute genauer angeschaut, da sie über deutlich mehr 1000er Gipfel des Bayerischen Waldes führt.
- Etappen: 8 offizielle Etappen bis Thanstein + 25 offizielle Etappen der Nordroute, für Sportliche 4-5 Etappen weniger
- Länge: 300 Kilometer (Nordroute)
- Höhenmeter: etwa 10.500 im Aufstieg, 10.500 im Abstieg
- Höchster Punkt: Großer Arber (1.456 m)
- Wo: Bayern (Bayerischer und Oberpfälzer Wald)
- Beste Reisezeit: ab April
Harzer Hexenstieg – Harzquerung von Osterode nach Thale
Für eine kürzere Tour, quasi für eine Woche, bietet sich der Harzer Hexenstieg an. Selbst, wenn ich den Fernwanderweg im Winter gelaufen bin, der Harz wird von mir als nächstgelegenes Gebirge ganzjährig bewandert. Im ersten Teil dominiert der Nadelwald, am Ende, wo der durchs Bodetal führt, muss der Weg im Frühling eine wahre Freude sein. Auf dem Brocken darf man jedoch auch im April noch mit Schnee rechnen. Kalt ist es auf jeden Fall.
- Etappen: 5 – 6 Etappen
- Länge: 110 Kilometer
- Höhenmeter: etwa 2.200 im Aufstieg, 2.200 im Abstieg
- Höchster Punkt: Brocken (1.141 m)
- Wo: Niedersachsen und Sachsen-Anhalt
- Beste Reisezeit: ab April
zum Artikel über den Harzer Hexenstieg
Westweg im Schwarzwald von Pforzheim nach Basel
Auch der schon seit 1900 bestehende Westweg gabelt sich in zwei Routenverläufe und kann somit auch als Rundtour gewandert werden. Von Pforzheim bis Titisee verlaufen beide Routen identisch. Beide Routen haben die gleiche Länge und auch annährend ähnlich viel Höhenmeter. Die Westvariante führt über den höchsten Gipfel von Baden-Württemberg, dem Feldberg, während die Ostvariante über den zweithöchsten führt, dem Herzogenhorn. Ich selbst habe beide Gipfel in einer winterlichen 4-Tages-Tour durch den Schwarzwald miteinander verbunden.
- Etappen: 12 Etappen Westvariante, 13 Etappen Ostvariante
- Länge: 290 Kilometer beide Varianten
- Höhenmeter: etwa 7.900 im Aufstieg, 7.900 im Abstieg beide Varianten
- Höchster Punkt: Feldberg (1493 m, Westvariante) und dem Herzogenhorn (1415 m, Ostvariante)
- Wo: Baden-Württemberg, Schwarzwald
- Beste Reisezeit: ab März
zum Artikel über unsere Tour durch den Schwarzwald
Saar-Hunsrück-Steig von Perl nach Boppard
Naturnahe Wege, ein wilder National Park und die höchste Stelle in Rheinland-Pfalz – das kann der Saar-Hunsrück-Steig. Vor allem im Frühling, wenn das Leben im Wald wieder erwacht, ist der Steig bestimmt eine Augenweide. Wer mag, darf auf den Etappen 9 bis 12 auch mit Zelt mitten im Wald auf Trekkingplätzen übernachten. Ich bin die Etappen des Saar-Hunsrück-Steigs durch den Nationalpark Hunsrück-Hochwald gewandert und der Weg hat mir sehr gefallen.
- Etappen: 27 offizielle Etappen, für Sportliche eher 20 Etappen
- Länge: 410 Kilometer
- Höhenmeter: etwa 13.500 im Aufstieg, 14.000 im Abstieg
- Höchster Punkt: Erbeskopf (816 m)
- Wo: Rheinland-Pfalz und Saarland
- Beste Reisezeit: ganzjährig
zum Artikel über den Saar-Hunsrück-Steig
Salz-Alpen-Steig vom Chiemsee zum Dachstein
Der Name des Weitwanderweges ist Programm, denn auf der Wanderung geht es nicht nur durch schöne Alpennatur und über einige Gipfel, sondern man wandelt auch auf den Spuren der Geschichte. So erfährt man so einiges über die Salzgewinnung und -verarbeitung.
- Etappen: 18 offizielle Etappen, für Sportliche eher 15 Etappen
- Länge: 230 Kilometer
- Höhenmeter: etwa 10.500 im Aufstieg, 10.500 im Abstieg
- Höchster Punkt: Hochfelln (1.664 m)
- Wo: Bayern und Österreich
- Beste Reisezeit: ab Mai, mit Glück auch schon im April, Etappe 5-13 sicher im April
Rothaarsteig von Brilon nach Dillenburg
Durch naturbelassene Wälder, vorbei an den Quellen der bekannten Ströme Ruhr, Sieg, Lahn und Dill und auf so einige Aussichtsberge – der Rothaarsteig ist für Naturliebhaber ein toller Weg im Frühling. Zudem führt der Steig auf abwechslungsreichen Wegen zum Langenberg, Clemensberg und Kahler Asten. Die vielen Laubwald-Abschnitte schauen im Frühjahr ganz sicher fantastisch aus.
- Etappen: 8 offizielle Etappen, für Sportliche eher 6 Etappen
- Länge: 154 Kilometer
- Höhenmeter: etwa 3.000 im Aufstieg, 3.200 im Abstieg
- Höchster Punkt: Langenberg (843 m)
- Wo: Nordrhein-Westfalen und Hessen (Sauerland und Siegerland)
- Beste Reisezeit: ganzjährig
zum Artikel über den Rothaarsteig
Wandertrilogie Allgäu – Wiesengänger Route
Wandertrilogie Allgäu – genau, hinter dem Namen stehen drei Hauptrouten im Allgäu. Sie führen auf drei verschiedenen Höhenlagen durchs Allgäu. Die Wiesengänger-Route ist die leichteste dieser drei und führt eher durch hügeliges Voralpenland. Hier dominieren Wiesen, Wälder und Bäche und kleine Städtchen, die Kulturelles bieten. Der Weg ist als Rundwanderung von Marktoberdorf angelegt.
- Etappen: 22 offizielle Etappen, für Sportliche eher 17 Etappen
- Länge: 438 Kilometer
- Höhenmeter: etwa 5.500 im Aufstieg, 5.500 im Abstieg
- Höchster Punkt: Schwarzer Grat (1.118 m)
- Wo: Bayern, Allgäu
- Beste Reisezeit: ab April
Österreich & Slowenien – 10 Ideen für April & Mai
Das Alpenland Österreich habe ich bisher selbst nur sehr wenig bewandert. Mein Weitwander-Schwerpunkt der letzten Jahre lag eher auf Südtirol. In diesem Jahr will ich das unbedingt ändern und das Nachbarland ein wenig besser kennenlernen. Meine Liste für tolle Höhenwege ist schon ziemlich lang, die meisten gehen jedoch hoch hinaus und sind eher weniger für April und Mai geeignet. Aber es gibt auch einige Wege, die sich schon im Frühjahr bewandern lassen.
Luchstrail von Reichraming zum Lunzer See
Der neue Luchstrail klingt ziemlich vielversprechend. Durch die drei Schutzgebiete Nationalpark Kalkalpen, Nationalpark Gesäuse und Wildnisgebiet Dürrenstein geht es in die Heimat der Luchse. Etwa zehn der streng geschützten Tiere leben hier. Für einen unter der 2000er-Marke verlaufenden Weitwanderweg soll er recht anspruchsvoll sein und fordert mit nicht selten 1000 Höhenmeter im Aufstieg am Tag auch Kondition.
- Etappen: 11 offizielle Etappen
- Länge: 220 Kilometer
- Höhenmeter: etwa 11.600 im Aufstieg, 11.200 im Abstieg
- Höchster Punkt: Dürrenstein (1.878 m)
- Wo: Österreich (Steiermark, Ober- und Niederösterreich)
- Beste Reisezeit: ab Mai (mit Glück schon im April, dann ggfls. letzte Etappe weglassen)
Saalachtalweg – Route der Klammen
Dieser Weitwanderweg ist als Rundweg konzipiert und startet und endet in Lofer. Die erste Etappe ist gar als Rundtour angelegt, so dass man sich entweder ohne schweres Gepäck einwandern könnte oder , wenn man weniger Zeit zur Verfügung hat, die man auch weglassen könnte. „Route der Klammen“ klingt beeindruckend, aber es sind nur zwei Klammen durch die der Weg führt. Dennoch gibt es hier viel wildes Wasser, Wasserfälle und sanfte Almen.
- Etappen: 5-6 offizielle Etappen
- Länge: 100 Kilometer
- Höhenmeter: etwa 4.000 im Aufstieg, 4.000 im Abstieg
- Höchster Punkt: 1.458 m
- Wo: Österreich (Salzburger Land)
- Beste Reisezeit: ab Mai (vermutlich aber schon im April möglich)
BergeSeen Trail im Salzkammergut
Bei dem als Rundweg angelegten Trail ist der Name Programm! Ganze 35 Seen passiert der noch recht junge Weg, mindestens einem davon begegnet man pro Etappe. Die Wegeplaner haben auch an anspruchsvolle alpine Etappen (für die Sommermonate) gedacht, die vom Normalverlauf des Weges abweichen. So können sich erfahrene Wanderer auch auf fast bis zu 3000 Meter hoch hinaufwagen. Einige Gipfel und entsprechende Aussichten sind aber auch bei der klassischen Variante dabei.
- Etappen: 20 offizielle Etappen, für Sportliche eher 17-18 Etappen
- Länge: 350 Kilometer
- Höhenmeter: etwa 15.000 im Aufstieg, 14.500 im Abstieg
- Höchster Punkt: Abblasbühel (ca. 1.855 m)
- Wo: Österreich (Salzkammergut – Oberösterreich, Salzburger Land, Steiermark)
- Beste Reisezeit: ab Mai (die ersten 9 Etappen schon im April)
Alpannonia- von Fischbach nach Köszeg
Von den Wiener Alpen bis in die ungarische Ebene führt dieser Weitwanderweg am Alpenrand. Die recht kurze Strecke hat dennoch einiges an Abwechslung zu bieten. Die ersten 50 Kilometer darf man durchaus noch das ein oder andere Gipfelerlebnis samt Panorama genießen, während der Weg im zweiten Teil sanft ausläuft und in den ungarischen Weinbergen endet.
- Etappen: 6 offizielle Etappen
- Länge: 125 Kilometer
- Höhenmeter: etwa 3.800 im Aufstieg, 4.500 im Abstieg
- Höchster Punkt: Stuhleck (ca. 1.782 m)
- Wo: Österreich (Steiermark, Niederösterreich) und Ungarn
- Beste Reisezeit: ab Mai (mit Glück schon im April)
Donausteig von Passau bis Grein
Na klar, der Weg führt entlang der Donau, wo aber genau, lässt sich nur schwerlich in einem Satz sagen. Denn zahlreiche Runden und Abstecher machen den Weg etwas unübersichtlich, aber eben auch individuell planbar. Die Landschaft entlang beider Seiten des großen Flusses soll nicht nur abwechslungsreich sein, sondern führt auch durch viele Naturschutzgebiete und vorbei an Schlössern und Burgen. Neben sieben (kleineren) Gipfeln bietet der Weg auch Tafeln zu 120 Donau-Sagen.
- Etappen: 23 Etappen, als geradlinige Streckenwanderung eher 14 Tage
- Länge: 450 Kilometer (Bsp. für die Nordroute: 288 km)
- Höhenmeter: etwa 6.700 im Aufstieg, 6.700 im Abstieg (Nordroute)
- Höchster Punkt: Haugstein (895 m)
- Wo: Bayern, Österreich (Oberösterreich)
- Beste Reisezeit: ab März
Millstätter See Höhensteig
Etwas irritierend ist, dass der Steig, der als Rundweg einmal um den Millstätter See führt, in 8 Etappen unterteilt ist, für die es aber 13 Tage braucht. Der Höhenweg führt aussichtsreich über sieben Zweitausender und durch die Nockberge, die großen gletscherbedeckten Gipfel hat man dabei immer im Blick. Da man sich in Kärnten sozusagen auf der Südseite der Alpen befindet, kann man hier im Frühjahr meist schon etwas höher hinaus.
- Etappen: 13 offizielle Etappen
- Länge: 200 Kilometer
- Höhenmeter: etwa 12.000 im Aufstieg, 12.000 im Abstieg
- Höchster Punkt: Gmeineck (ca. 2592 m)
- Wo: Österreich (Kärnten)
- Beste Reisezeit: ab Mai
Alpe-Adria-Trail – vom Großglockner zum Meer
Das grenzüberschreitende Wandern macht für mich den Alpe-Adria-Trail aus, führt er doch durch die drei Alpenländer Österreich, Slowenien und Italien. Das große Highlight des Weges ist sicher die Soca, der slowenische Fluss, der in tollen Türkis-Farben wirklich beeindruckt. Wir sind den Weg ab Villach Anfang April gelaufen, aber nicht über die Karawanken gekommen. Danach gab es zwar noch ein bisschen Schnee aber auch viel warmes Sonnenscheinwetter.
- Etappen: 37 offizielle Etappen, Sportliche brauchen eher 34 Etappen
- Länge: 700 Kilometer
- Höhenmeter: etwa 23.700 im Aufstieg, 26.000 im Abstieg
- Höchster Punkt: Franz-Josefs-Höhe am Großglockner (2.370 m), sonst selten über 2000 m
- Wo: Österreich (Kärnten), Slowenien (Julische Alpen) und Itralien (Friaul-Julisch Venetien)
- Beste Reisezeit: ab Mai (viele Etappen aber auch schon im April)
zum Bericht über den Alpe-Adria-Trail
Thayatalweg vom Nebelstein nach Retz
Ein recht flacher und damit wettertechnisch betrachtet sicherer Weg im Frühjahr, der entlang des Flusses Thaya und durch den gleichnamigen Nationalpark führt. Er verläuft durch Niederösterreich bis zur tschechischen Grenze entlang unberührter Natur, schroffer Felsen und durch bewaldete Landschaften.
- Etappen: 12 offizielle Etappen, Sportliche eher in 8 Etappen
- Länge: 181 Kilometer
- Höhenmeter: etwa 4.100 im Aufstieg, 4.800 im Abstieg
- Höchster Punkt: Nebelstein (1017 m)
- Wo: Österreich (Niederösterreich)
- Beste Reisezeit: ab April
Ötztaler Urweg
Der als Rundtour angelegte Weitwanderweg scheint mir ein kleines Schmuckstück zu sein. Auch, wenn man die südlichen (höheren) Etappen im Frühjahr nicht wandern kann. Doch wer den südlichen Bogen ausspart und hinter Sölden sozusagen die Talseite wechselt und die Rundtour abkürzt, kann den Weg auch schon im Mai laufen. Seen, Waalwege, der höchste Wasserfall Tirols und eine 200 Meter hohe Hängebrücke klingen verlockend.
- Etappen: 12 offizielle Etappen
- Länge: 182 Kilometer
- Höhenmeter: etwa 8.700 im Aufstieg, 8.700 im Abstieg
- Höchster Punkt: Ramoljoch (3189 m)
- Wo: Österreich (Ötztal, Tirol)
- Beste Reisezeit: ab Mai (ohne die Etappen 6,7 und 8, die ab Juni)
Panoramaweg Südalpen von Rosenbach zum Zirbitzkogel
Der Abschluss der Weitwanderung am Zirbitzkogel steht zugleich für den höchsten Punkt der Tour, die sonst nur knapp über die 2000er-Marke führt. Im sonnigen Süden der Alpen kann man den Südalpen Panoramaweg daher schon im Mai wandern. Er soll aussichtsreich sein und führt eng an der slowenischen Grenze entlang. Dabei ist er durchaus anspruchsvoll und erfordert einiges an Kondition.
- Etappen: 20 offizielle Etappen, Sportliche eher in 14 Etappen
- Länge: 290 Kilometer
- Höhenmeter: etwa 16.000 im Aufstieg, 15.300 im Abstieg
- Höchster Punkt: Zirbitzkogel (2396 m)
- Wo: Österreich (Kärnten, Steiermark)
- Beste Reisezeit: ab Mai
Italien – 7 sonnige Trekkings
Auf der Sonnenseite der Alpen finden sich so einige fantastische Höhenwege, die sich schon im Frühjahr wandern lassen. Zwar liegt auf den höheren Gipfeln noch ordentlich Schnee, aber im sonnigen Teil – also auf der Südseite der Alpen – finden sich aber einige tolle Hüttenwanderungen.
Südteil des Meraner Höhenwegs (Südtirol)
Nein, den ganzen Meraner Höhenweg kann man natürlich nicht im Frühling wandern, dazu ist der Nordteil mit knapp 3000 Metern viel zu hoch. Hier kommt man frühestens Ende Juni durch. Im Süden der Texelgruppe hingegen lässt es sich wunderbar schon früher wandern. Für den Frühling eignet sich eine 4-tägige Wanderung vom Christlhof bis Brunner und weiter über die Leiteralm, den Giggleberg bis nach Katharinaberg.
- Etappen: 7 Etappen, Sportliche eher in 5 Etappen
- Länge: 90 Kilometer
- Höhenmeter: etwa 3.800 im Aufstieg, 3.800 im Abstieg
- Höchster Punkt: Eisjöchl (2.879 m)
- Wo: Südtirol, Italien (Meraner Land)
- Beste Reisezeit: ab Ende Juni (Etappen 1,2,6 und 7 schon ab April)
zum Bericht über den Meraner Höhenweg
Sarntaler Alpen-Überquerung Brixen nach Meran (Südtirol)
Sie stehen völlig zu Unrecht im Schatten der beliebten Dolomiten: die Sarntaler Alpen. Wir sind diese Hüttentour im Oktober gelaufen, aber sie muss auch im Frühjahr ein Traum sein. Die Hütten öffnen Mitte Mai. Garantiert sind traumhafte Blicke auf die Dolomiten, tolle Gipfelerlebnisse und sehr viel Wandergenuss. Allerdings sind die Anstiege furchtbar, wenn die Kondition nicht stimmt.
- Etappen: 4 Etappen
- Länge: 55 Kilometer
- Höhenmeter: etwa 4.300 im Aufstieg, 3.000 im Abstieg
- Höchster Punkt: Villandererberg (2509 m)
- Wo: Südtirol, Italien (Sarntaler Alpen)
- Beste Reisezeit: ab Mitte Mai
zum Artikel über die Hüttentour von Brixen nach Meran
Durch die Fleimstaler Alpen – von Caldonazzo zum Passo Rolle (Trentino)
Auf der Karte noch südlicher liegen die Fleimstaler Alpen, ein recht unbekannter Alpenraum zwischen dem Gardasee und den Dolomiten. Auf einem Teilstück des 700 Kilometer langen Sentiero della Pace, dem Friedensweg, lässt sich die Region perfekt erkunden. Es dominieren einsame Landschaften, ausgedehnte Nationalparks und weitläufige Waldlandschaften. Nicht alle Hütten haben schon im April geöffnet, aber mit etwas Recherche finden sich auf dem Weg sogar schon Übernachtungsmöglichkeiten für den März.
- Etappen: 7 Etappen
- Länge: 120 Kilometer
- Höhenmeter: etwa 6.200 im Aufstieg, 4.800 im Abstieg
- Höchster Punkt: Forcela Grana (2382 m)
- Wo: Trentino, Italien (Fleimstaler Alpen)
- Beste Reisezeit: ab Mai, mit Glück auch schon im April
zum Artikel über das Felimstaler-Alpen-Trekking
Vinschger Höhenweg – von Staben zum Reschensee (Südtirol)
Oh, diesen Weg hoch über dem Vinschgau will ich schon so lange gehen. Er ist nicht nur ziemlich anspruchsvoll, sondern auch aussichtsreich. Hier gibt es zwar keine Gipfeltour, aber immer Aussicht auf die ganz hohen Berge Südtirols. Der Weg endet am bekannten Reschensee. Allerdings ist derzeit ein Teilabschnitt gesperrt, den man mühsam umgehen muss. Daher habe ich den Weg von Oktober im letzten Jahr auf April und erneut auf Oktober 2020 verschoben.
- Etappen: 5 Etappen
- Länge: 108 Kilometer
- Höhenmeter: etwa 5.700 im Aufstieg, 4.700 im Abstieg
- Höchster Punkt: Matscher Alm (2.045 m)
- Wo: Südtirol, Italien (Vinschgau)
- Beste Reisezeit: ab April
5 Tage am Gardasee – von Limone nach Malcesine (Trentino)
Hoch über dem Gardasee – diese selbst zusammengestellte Tour ist wirklich toll und anspruchsvoll. Von Limone am Westufer des Sees geht es über durchaus schwierige Wege zu zwei weiteren fantastischen Seen, nach Riva del Garda und hinauf zum Monte Baldo. Die Wanderung um das Nordufer des Gardasees endet in Malcesine.
- Etappen: 5 Etappen
- Länge: 79 Kilometer
- Höhenmeter: etwa 6.800 im Aufstieg, 5.100 im Abstieg
- Höchster Punkt: Monte Altissimo di Nago (2.079 Meter)
- Wo: Trentino, Italien (Gardaseeberge)
- Beste Reisezeit: ab April
zum Bericht unserer 5-Tage-Gardasee-Tour
Vizentiner Alpen – von Rovereto nach Caldonazzo (Trentino)
Auch die Vizentiner Alpen sind hierzulande eher unbekannt. Bei diesem Trekking wandert man mitten durch die faszinierenden Piccole Dolomiti und durch erstaunliche Geschichte. Entlang der Frontline des ersten Weltkriegs kann man durch Schützengräben, gut erhaltene Festungsanlagen und weggesprengte Berge wandern – unglaublich bewegend und wunderschön.
- Etappen: 9 Etappen
- Länge: 160 Kilometer
- Höhenmeter: etwa 7.200 im Aufstieg, 7.000 im Abstieg
- Höchster Punkt: Cima Carega (2.259 Meter)
- Wo: Trentino, Italien (Vizentiner Alpen)
- Beste Reisezeit: ab Mai
zum Bericht 9-Tagestour auf den Sentiero della Pace
Comer See – Via dei Monti Lariani (Lombardei)
Einmal am Comer See von Nord nach Süd wandern und dabei auf der Sonnenseite der Alpen unterwegs sein, dass bietet die Via dei Monti Lariani, ein alter Fernwanderweg auf alten Saumpfaden mit feinen Aussichten und durch herrliche Natur. Es braucht nur ein bisschen Kondition und ein Orientierungssinn, um seine Freude an dem Weg zu haben. Einsamkeit und Stille sind garantiert.
- Etappen: 8 Etappen
- Länge: 142 Kilometer
- Höhenmeter: etwa 7.390 im Aufstieg, 7.410 im Abstieg
- Höchster Punkt: keinen nennswerten, Weg nicht über 1400 Meter
- Wo: Lombardei, Italien (Comer See)
- Beste Reisezeit: ab April
zum Bericht 8-Tagestour auf der Via dei Monti Lariani
Schweiz
Natürlich gibt es in der Schweiz nicht nur die ganz hohen Berge, sondern auch etwas seichtere Regionen. Und auch die Schweiz hat eine Sonnenseite jenseits des Alpenhauptkamms.
Vallemaggia – 6 Tage durchs Tessin
Auch, wenn wir diese Tour Ende Oktober gemacht haben, sie eignet sich auch perfekt für den Frühling, denn im Tessin fällt grundsätzlich wenig Schnee und die Berge sind nicht so hoch wie in anderen Schweizer Alpenregionen. Wer Sonne, feine Berghütten und traumhafte Aussichten in anspruchsvollerem Gelände sucht, ist hier richtig.
- Etappen: 6 Etappen
- Länge: 77 Kilometer
- Höhenmeter: etwa 5.560 im Aufstieg, 4.970 im Abstieg
- Höchster Punkt: Passübergang am Piz del Prevat, ca, 2.420 m
- Wo: Tessin, Schweiz (Vallemaggia, Lago Maggiore)
- Beste Reisezeit: ab Mitte Mai
zum Bericht 6-Tagestour durchs Vallemaggia
Hat dir der Artikel bei deiner Planung geholfen oder hast du weitere Tipps für Mehrtagestouren im April und Mai? Ich freu mich auf deinen Kommentar.
2 Kommentare zu “Weitwanderwege im April & Mai”
Da wir fast ausschließlich im frühen Frühjahr bzw Herbst zum Weiterwandern kommen, sind die bereits gewanderten Ideen prima. Eine schöne Tour sind wir Anfang April gelaufen, von Intragna auch das Centovalli ins Val Vigezzo dann hinüber ins Val Cannobina und Entspannung am Lago Maggiore. Alles mit öff. Verkehrsmitteln zu erreichen, da wir als Kieler für das Auto eine zu weite Anreise haben. Übernachtungen immer mit Bewirtung. Wunderschön