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Etappen-Wandern
Wanderblog über Fernwanderwege Europas
Goldsteig – 5 Tage durch den Bayerischen Wald

Goldsteig – 5 Tage durch den Bayerischen Wald

21. Juli 2025

Felsige Pfade, stille Wälder und zwölf Gipfel über 1.000 Meter – auf der Nordroute des Goldsteigs im Bayerischen Wald gibt es Natur, Abenteuer und atemberaubende Ausblicke. Die schönsten fünf Etappen vereinen Herausforderung mit landschaftlicher Vielfalt – ich stelle sie hier vor.

 

Es gibt Weitwanderwege, die man viele Jahre lang im Kopf hat und sie doch nicht wandert. Was bin ich froh, dass der Goldsteig im Bayerischen Wald nicht zu diesen zählt. Auch wenn ich weit davon entfernt bin, behaupten zu können, den Weg zu kennen – immerhin ist er insgesamt 660 Kilometer lang – so hat mich der Teilabschnitt, den ich im Frühjahr gewandert bin, sehr begeistert. Ich suchte mir für diese 5-tägige Tour die für mich spannendsten – weil höchsten und anspruchsvollsten – Etappen aus und war vor allem von der Vielseitigkeit, den vielen Gipfeln und zuweilen spektakulären Felsen mächtig beeindruckt. Für ein deutsches Mittelgebirge waren die Pfade zuweilen auch etwas fordernd, was ideal ist, um sich auf die Alpensaison vorzubereiten. Und die Alpen sind ja auch nur einen Katzensprung entfernt und in Sichtweite.

 

Goldsteig Nordroute: die schönsten Abschnitte im Bayerischen Wald

Der Goldsteig zählt mit über 660 Kilometern Länge zu den längsten und bekanntesten Weitwanderwegen Deutschlands. Er verläuft von Marktredwitz bis Passau und führt dabei durch die beeindruckende Natur des Oberpfälzer Waldes und des Bayerischen Waldes. Nach wenigen Tagen teilt sich der Goldsteig in zwei Varianten: eine südliche Route und die anspruchsvollere, bergige Nordroute – beide führen später wieder zusammen. Eine dritte, weniger bekannte Route verläuft auf der tschechischen Seite des Grenzgebirges.

Der hier beschriebene Abschnitt der Goldsteig-Nordroute zählt zu den landschaftlich spektakulärsten Etappen. Wandernde erwartet eine abwechslungsreiche Strecke mit atemberaubenden Ausblicken, ursprünglicher Natur und einem echten Highlight: den zwölf „Tausender-Gipfeln“, darunter der höchste Punkt des gesamten Goldsteigs und des Bayerischen Waldes – der majestätische Große Arber (1.456 m). Besonders am zweiten Tag dieser mehrtägigen Tour zeigt sich der Weg von seiner herausfordernden Seite: knackige Anstiege, ausgesetzte Pfade und alpine Passagen sorgen für ein echtes Abenteuer-Feeling. Für die Übernachtung stehen einfache Berggasthäuser und urige Schutzhütten zur Verfügung – ideal für alle, die bewusst auf Komfort verzichten und zugleich den Geldbeutel schonen möchten.

Inhalt

  1. Anforderungen & Überblick
  2. Mit Hund auf dem Goldsteig
  3. 5 Tage auf dem Goldsteig – die Etappen
  4. Hinweise und Planungshilfen
  5. Übernachtungen auf dem Goldsteig

Anforderungen & Überblick

Für eine klassische Mittelgebirgstour ist diese Wanderung auf dem Goldsteig durchaus anspruchsvoll – auch wenn die Etappenlängen auf den ersten Blick mit moderaten Kilometerzahlen machbar erscheinen. Es sind jedoch deutlich spürbare Höhenmeter zu bewältigen, die eine gute Grundkondition erfordern. Hinzu kommt, dass es entlang des Weges nur wenige Übernachtungsmöglichkeiten direkt an der Strecke gibt, so dass sich die Etappen kaum kürzen lassen, ohne vom Weg abzusteigen und so viele Höhenmeter zusätzlich zu sammeln.

Auch wenn es viele einfache Wege auf dem Goldsteig gibt, führen Teilabschnitte auch über steilere Anstiege, teils über Wurzeln oder auf engen Pfaden. Besonders auf der zweiten hier beschriebenen Etappe ist auch Trittsicherheit gefragt – insbesondere bei feuchtem Wetter oder auf abschüssigen Abschnitten. Wer jedoch ein gewisses Maß an Fitness und Wandererfahrung mitbringt, wird mit einer abwechslungsreichen Tour belohnt, die landschaftlich viel zu bieten hat und ein echtes Mittelgebirgsabenteuer verspricht.

Daten

  • Beste Reisezeit: Frühjahr bis Herbst, keine klassische Wintertour, Wege und Gipfel sind bei Schnee und Eis gefährlich
  • Dauer: 5 Tage
  • Länge: ca. 100 km
  • Höhenmeter Aufstieg: ca. 3750 m
  • Höhenmeter Abstieg:  ca. 3310 m
  • Schwierigkeit: schwere Mittelgebirgswanderung
  • Art der Tour: Streckenwanderung

Etappenübersicht Goldsteig Nordroute – 5 Tage

Wer die gesamte Nordroute des Goldsteiges wandert, hat etwa 440 km vor sich, die offiziell in 23 Etappen eingeteilt sind. Ich habe mir die schönsten 5 Tage herausgesucht, die auch gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind, denn der Goldsteig verläuft in diesem Teil fernab der Zivilisation, so dass es nicht immer einfach ist, jedes Etappenziel mit Bus und Bahn zu erreichen.

AusgangspunktEndpunktStreckeAufstiegAbstiegDauer
1WatzelstegEck12.3 km730 m340 m4:45
2EckArberschutzhaus15.4 km930 m400 m6:30
3ArberschutzhausZwieselerwaldhaus19.0 km260 m930 m4:45
4ZwieselerwaldhausFrauenau30.1 km850 m940 m7:45
5Frauenau Waldhäuser24.4 km980 m700m 7:30


Wegverlauf und Höhenprofil

Download: GPX Goldsteig


Mit Hund auf dem Goldsteig

So eine mehrtägige Tour ohne Hund ist möglich, aber nur halb so schön. Zumindest wenn man eine so hochmotivierte, kleine Rennmaus an seiner Seite hat wie ich. Greta ist zwar auch ein kleines Sensibelchen, so dass sie nach diesen 5 Tagen auch wirklich k.o. war, aber sie hat einfach Freude am Wandern und ist mittlerweile so trittsicher und krass fit, dass es eine Freude ist, mit ihr unterwegs zu sein. Auch wenn ich gefühlt nur hinterherschleiche.

Der vierbeinige Wanderpartner sollte bei den doch anspruchsvollen Etappen mit den vielen Höhenmetern über eine gute Grundkondition und Trittsicherheit verfügen – gerade auch bei den steileren Passagen des Weges. Übernachtungen mit Hund sind auf dem Goldsteig möglich, allerdings ist eine vorherige Anmeldung unbedingt erforderlich – nicht jede Unterkunft akzeptiert Hunde automatisch.

Wichtig für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln (ÖPNV): In der Waldbahn und den meisten Nahverkehrszügen in Bayern gilt Maulkorbpflicht für Hunde. Wer keinen Maulkorb mitführt, darf seinen Hund nicht mitnehmen – eine Mitfahrt ist dann ausgeschlossen.


5 Tage auf dem Goldsteig – die Etappen

Diese fünf Etappen auf der Nordroute des Goldsteigs haben mich ziemlich beeindruckt. Ich mochte die Gipfel, die Felsen und die – wenn auch selten zu sehende – Frühlingssonne. Zusammen mit einer ewig gut gelaunten Greta war das eine perfekte Mischung. Vor allem die hier und da etwas anspruchsvoll und alpin angehauchten Pfade haben es mir angetan! Sozusagen ganz nach meinem Geschmack.

Etappe 1 – von Watzelsteg nach Eck

Ohne langes Vorgeplänkel wirft uns dieser erste Tag mitten hinein ins Erlebnis Goldsteig. Nur wenige Schritte vom kleinen Bahnhof Watzelsteig (1) entfernt beginnt die Etappe direkt mit einem steilen, wurzeligen Pfad durch dichten Wald. Der Einstieg ist fordernd, aber genau das macht den Reiz aus. Bald schon wird der Weg sanfter, führt angenehm bergan bis Schönbuchen (2) – doch dort zieht er wieder an. Der Wechsel aus weichen Forstwegen und felsigen Pfaden begleitet uns stetig. Kurz nach dem Wanderparkplatz Reitenberg lohnt sich ein kurzer Abstecher: Der erste Aussichtspunkt am Plattenstein (2) gibt den Blick frei.

Der Weg wird anschließend rauer, felsiger und anspruchsvoller. Wir erreichen die Räuber-Heigl-Höhle, dann den markanten Kreuzfelsen (3) auf 999 m. Von hier oben hat man ein eindrucksvolles Panorama über Bad Kötzting und den vorderen Bayerischen Wald. Weiter geht’s auf dem Kammweg bis zum Mittagsstein mit der Kötztinger Hütte (4), die zur Einkehr lockt. Danach folgt der Abstieg auf breitem Weg, bevor sich der finale Anstieg zum Großen Riedelstein ankündigt. Wer den linken Steig wählt, darf bei den Rauchröhren auch mal Hand an den Fels legen. Eine kurze Kraxelei, die mit einem spektakulären Durchstieg durch den „Schlot“ belohnt wird. Alternativ führt rechter Hand eine leichtere Route nach oben.

Schließlich erreichen wir auf 1132 m den Großen Riedelstein (5) – Gipfel, Aussichtspunkt und Denkmal für den Heimatdichter Maximilian Schmidt. Von hier führt der Weg entspannt hinunter, vorbei am Kleinen Riedelstein und einer kleinen Kapelle, bis wir am Etappenziel Eck (6) ankommen.


Etappe 2 – von Eck zum Arberschutzhaus

Heute führte mich der Goldsteig über gleich acht Gipfel über der 1000-Meter-Marke – ein ständiges Auf und Ab, das Kraft gekostet, aber noch mehr Freude gemacht hat. Diese Etappe ist auch als „Acht-Tausender-Tour des Bayerischen Waldes“ bekannt. Von Eck (6) aus geht es los – gleich der erste Anstieg zum Mühlriegel auf 1080 m lässt keinen Zweifel daran, was der Tag bereithält: Aufstieg, Gipfel, Aussicht, Abstieg – und wieder von vorn. Die Pfadqualität? Traumhaft. Meist schmale, wurzelige Steige, mal über Holzbohlen durchs Moor, mal über Fels und Stufen – nur selten gibt es breite Wege.

Abenteuerhund Greta springt dabei genauso begeistert über die Pfade wie ich. Die Wälder wirken intakt, sattgrün und lebendig – ganz anders als in vom Borkenkäfer geplagten Regionen wie dem Harz. Nur vereinzelt gibt es Sturmschäden, meist wandert man durch beeindruckend gesunde Natur. Zwischen den Gipfeln – darunter der Schwarzeck (1238 m), Heugstatt (1261 m) und der aussichtsreiche Enzian (1285 m) – taucht man immer wieder in stille Waldpassagen ein. Der Kleine Arber (7) mit 1384 m kündigt sich mit einem steileren Anstieg an, davor führt ein Holzbohlenweg durchs Moor.

Kurz vor Schluss lockt die Chamer Hütte (8) zur einzigen Einkehr des Tages, bevor der finale Aufstieg zum Großen Arber (9) (1456 m) wartet – dem höchsten Punkt des Bayerischen Waldes. Der Gipfel liegt über der Baumgrenze und schenkt eine Panorama-Aussicht, die den Tag krönt. Am Ende erreichen wir das Arberschutzhaus (10) – müde, glücklich und voller Eindrücke.


Etappe 3  – vom Arberschutzhaus zum Zwieselerwaldhaus

Also, den Schnee heute Morgen am Arberschutzhaus (10) hätte ich jetzt nicht unbedingt gebraucht – aber gut, wer auf über 1400 Metern übernachtet, muss Mitte Mai eben mit allem rechnen. Beim Abstieg wurde uns aber schnell wieder warm. Vom Schutzhaus geht es recht steil zunächst hinab zum Großen Arbersee (11) mit dem Arberseehaus.

Anschließend folgen wir dem Goldsteig zunächst entlang des rauschenden Geigenbachs und später der Großen Regen. Dieser Abschnitt ist völlig anders als der des gestrigen Tages und zeigt einmal mehr wie vielseitig der Goldsteig ist. Immer entlang der Großen Regen, an deren Ufer zahlreiche Sitzgelegenheiten zu einer Pause einladen, gelangen wir nach Bayerisch Eisenstein (12). Besonders gefallen haben mir die kleinen Flüsse und Kanäle, die sich leise durchs Gelände schlängeln.

Kaum haben wir Bayerisch Eisenstein hinter uns gelassen, betreten wir den Nationalpark Bayerischer Wald – und mit ihm eine Welt aus Moos, Wasser und Waldstille. Schmale, traumhaft weiche Waldpfade lassen das Herz höher schlagen. Nach dem Anstieg wird der Weg breiter, aber die Umgebung bleibt bezaubernd. Unser Zwischenziel ist das Schwellhäusl (13) – ein echtes Idyll mitten im Wald, direkt an einem kleinen See gelegen, mit einer urigen Einkehrmöglichkeit. Auch danach bleibt es wunderbar grün und ruhig: Der Goldsteig führt weiter durch dichte Wälder, vorbei an plätschernden Bächen, durch eine Landschaft, die wie gemacht ist fürs Wandern. Kurz darauf erreichen wir das Etappenziel, das Zwieselerwaldhaus (14).


Etappe 4 – vom Zwieselerwaldhaus nach Frauenau

Hui, das ist ein langer Tag. Die Übernachtungsoptionen sind auf dieser Etappe eher spärlich gesät, deshalb musste ich heute ein paar Kilometer mehr unter die Sohlen nehmen. Direkt hinter dem Zwieselerwaldhaus (14) beginnt die Kernzone des Nationalparks Bayerischer Wald – und der Anstieg zum Großen Falkenstein (15) auf 1315 m. Hier sieht man deutlich, wie sich über 55 Jahre Nationalparkgeschichte auszahlen: Umgestürzte Bäume, wildes Chaos, kein Eingreifen – Natur darf hier einfach Natur sein, und genau das macht ihren Reiz aus.

Später führt der Weg in Abschnitte, die vom Borkenkäfer gezeichnet sind – abgestorbene Fichten, kahl und offen. Aber auch das gehört dazu. Ich habe diesen Anblick inzwischen schätzen gelernt: Die toten Bäume sind kein Ende, sondern Teil des Wandels – sie geben Raum für neues Leben, neue Arten, neue Wälder. Am Falkensteinschutzhaus, das unterhalb des Gipfels liegt, kann man einkehren. Später zeigt sich der Goldsteig wieder von einer ganz anderen Seite – Almwiesen im Wald, sogenannte Schachten, durchbrechen den Wald wie kleine grüne Inseln. Früher wurden hier Rinder aufgetrieben, heute sind die Schachten geschützte Kulturlandschaften, wie aus einer anderen Zeit.

Wir wandern über den Sulz-, Albrechts- und Rindlschachten, dann weiter zum Scheuereckberg (16) mit schönem Ausblick Richtung Nationalpark Šumava. Der Weg verläuft ruhig, in leichtem Auf und Ab, mal auf Pfaden, mal auf Forstwegen – alles andere als eintönig. Am Lindbergschachten verlassen wir schließlich den Goldsteig und steigen über Buchenau hinab nach Frauenau (17), wo wir aufgrund des Umbaus der nächstgelegenen Hütte, dem Waldschmidthaus, unser Quartier beziehen.


Etappe 5 – von Frauenau nach Waldhäuser

Von Frauenau (17) geht es zunächst in einem langen Marsch zurück zum Goldsteig. Wer mag, kann auf dem Weg zum Waldschmidthaus (18) noch einen Abstecher zum Kleinen Rachel machen. Am Waldschmidthaus laufen derzeit die Renovierungsarbeiten – es bleibt zu hoffen, dass sie bald abgeschlossen sind, damit man nicht so viele Kilometer Umweg laufen muss, sondern dort oben nächtigen kann. Von hier hat man einen traumhaften Blick auf den viele Meter tiefer gelegenen Rachelsee.

Auf dem Weg zum See passieren wir dann zunächst den schroffen Gipfel des Großen Rachels (19) mit 1453 Metern. Die Ausblicke auf den Bayerischen Wald und den Böhmerwald sind fantastisch. Rund um den Rachel ist der Wald sozusagen am neu entstehen. Das ist zuweilen recht surreal anzuschauen, bietet aber immerhin viel freie Sicht. Dann wird aus dem breiten Weg ein schmaler zuweilen auch ziemlich steiler Steig, der mich erst hinab zur Rachel Kapelle (20) und dann zum schönen Rachelsee (21) führt.

Und dann wird aus dem sterbenden Fichtenwald plötzlich ein herrlicher Buchenwald durch den die feinsten Pfade führen, die immer wieder von kleinen Bächen durchbrochen werden. Wunderschön! Wir passieren den Martinsklause-Stausee (22) und erreichen schließlich das Ziel des Tages und der ganzen Tour Waldhäuser (23).


Hinweise und Planungshilfen

Grundsätzlich ist der Goldsteig in beide Richtungen gut markiert. Die Wegkennzeichnung besteht aus einem geschwungenen gelben Weg auf weißem Grund.

Generell bieten die Markierungen zwischen den Wegpunkten (im Text fett und mit Zahl in Klammern) eine gute Orientierung und sind größtenteils ausgeschildert. Eine digitale Touren-App in Kombination mit der vorhandenen Beschilderung reicht in der Regel aus. Alternativ steht der Wanderführer Goldsteig: Von Marktredwitz nach Passau; Rother Bergverlag; ISBN-13: ‎ 978-3763344093 zur Verfügung, der auch zahlreiche Zuwege zum Goldsteig hervorragend beschreibt.

Die Anreise nach Wazelsteg erfolgt mit dem Zug bspw. aus Richtung Regensburg. Wer direkt mit dem Zug zurückfahren will, findet in Frauenau (Ziel der 4. Etappe) direkten Bahnanschluss. Von Waldhäuser aus verkehrt in der Saison der Igelbus bis nach Grafenau wo Anschluss an die Waldbahn besteht.


Übernachtungen auf dem Goldsteig

Der Goldsteig verfügt über eine gute Infrastruktur für Wandernde. Es stehen direkt am Weg einfache Übernachtungsmöglichkeiten wie Schutzhütten und einfache Berggasthäuser zur Verfügung. Allerdings ist die Auswahl nicht so riesig, so dass sich die Etappen nicht individuell einteilen lassen.

Alle hier vorgestellten Unterkünfte erlauben die Mitnahme des Hundes:

  • Eck: Berggasthof-Eck, www.berggasthof-eck.de, Restaurant mittwochs geschlossen, Abendessen für Gäste a. A. möglich
  • Arberschutzhaus, www.arberschutzhaus.de
  • Zwieselerwaldhaus, www.zwieselerwaldhaus.de 
  • Frauenau: Pension Bayernwald, www.pension-bayerwald-frauenau.com, einfache Pension, die perfekt auf Wanderer ausgerichtet ist
  • Waldhäuser: Berggasthof Lusen, www.berggasthof-lusen.de

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Hi, ich bin Romy, 
Wanderschuhe machen aus mir eine Naturliebhaberin, Bergverrückte, Abenteurerin und Freiheitsliebende. Ich nehme dich mit auf meine Rucksack-Wanderungen durch Europa, in die Alpen und Deutschland. Von Ort zu Ort, Hütte zu Hütte, vom Sonnenschein in den Schnee, vom Flachland auf hohe Gipfel.

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