
#10/100 Madritschspitze 3265 m
Zum schönsten Ausguck auf Ortler und Königsspitze
Ein leichter 3000er im Martelltal, der mit Einsamkeit und einem einzigartigen Blick zu den höchsten Bergen der Ortlergruppe auftrumpft – da konnte ich nicht widerstehen. Die Madritschspitze gehört zu den wanderbaren 3000ern, die einem nicht sonderlich viel Mühe abverlangen, aber dennoch ein tolles Panorama bereithalten. Sie wird in der Regel im Winter öfter besucht und ist im Sommer nicht übermäßig stark frequentiert, vor allem, wenn man früh startet. In den meisten Karten ist der Weg hinauf zur Aussichtsloge nicht eingezeichnet. Der Aufstieg hinauf auf den 3265 m hohen Aussichtsgipfel ist aber mittlerweile vollständig markiert.

Madritschspitze: Tour im Überblick
Nach einer dreiwöchigen Alpentour war die Madritschspitze unsere Abschlusstour. Damit haben wir den 3000er doch in einem recht gut trainiertem Zustand bestiegen. Doch auch sonst würde uns dieser Berg nicht vor sonderliche Herausforderungen stellen, denn mehr als Kondition für 1200 Höhenmeter im Aufstieg, etwas Trittsicherheit und etwas Orientierungssinn braucht man für die Besteigung des Aussichtsberges nicht. Die Wege sind nicht schwerer als T3 einzustufen. Natürlich ist es im Juni und Oktober immer möglich, dass hier und da noch ein Schneefeld zu queren ist. Im letzten Drittel vor dem Gipfel der Madritschspitze braucht es etwas Orientierungsvermögen, um den lockeren Markierungen zu folgen. Doch wer ein bisschen das Gelände lesen kann und sich konzentriert, wird das problemlos meistern. Die größte Schwierigkeit liegt letztendlich darin, dass man auf dem Weg hinauf lange Zeit nicht so genau weiß, welchen der hervorragenden Gipfel man eigentlich besteigt.
- Ausgangs- und Endpunkt: Talschluss Martelltal
- Aufstieg: 1170 m
- Abstieg: 1170 m
- Länge: 14,8 km
- Dauer: 5:30 h
- höchster Punkt: Madritschspitze, 3.265 m
- Schwierigkeit: leicht
- Hundetauglichkeit: 5 von 5 Sterne

Mit Hund auf die Madritschspitze
Auch für meine treue vierbeinige 12-jährige Begleiterin glich die Tour einem Spaziergang. Selbst der etwas steilere Gipfelbereich juckte die alte Hunde-Dame wenig und sie erreichte lange Zeit vor mit das Gipfelkreuz. Bis zum Abzweig ins Butzental gibt es auch zuverlässig Wasserstellen, in denen der Hund saufen und sich bei heißen Temperaturen erfrischen kann. Für den weiteren Teil sollte ein halber Liter Wasser zusätzlich für den Hund mitgeführt werden. Darüber hinaus ist die Besteigung der Madritschspitze eine wirkliche tolle Bergtour mit Hund.

Höhenprofil Madritschspitze
Download: GPX Madritschspitze
Zur Zufallhütte und weiter zur Madritschspitze
Wer kann, sollte wie wir mit seinem Van die Nacht direkt auf dem Parkplatz am Talschluss Martelltal (1) verbringen, um so frühzeitig starten zu können. Ein Bereich des Parkplatzes ist extra für Camper ausgewiesen. Wer wie alle anderen Touristen später am Morgen hinauffährt, muss sich erst mal im Parkplatzchaos zurechtfinden. Viele Besucher haben zunächst das gleiche Ziel: Auf einfachen Fahrwegen hinauf zur Zufallhütte (2) zu steigen. Wer wie wir morgens unterwegs ist, wird dies überwiegend alleine tun und mit etwas Glück träge wechselwarme Tiere auf seinem Weg treffen, die nach den ersten Sonnenstrahlen lechzten.

Nach einer guten halben Stunde erreichen wir die für Südtirol typische Hütte: Sie prangt auf einem Felsen direkt über dem Tal, die Fensterläden schmücken das weiß verputze Haus und wirken einladend. Doch eine Einkehr heben wir uns für den Rückweg auf und schwenken vorbei an dem kleinen Kirchlein, im Rücken das Tal. Unsere Wanderwege sind bequem und in einer angenehmen Steigung, so dass wir durch das weite Tal flott weiter aufsteigen. Ebenso wie die Sonne, die die Berge in ein mildes Licht hüllt.
In einem weiten Bogen wandern wir einmal im Halbkreis um die rechts neben uns liegende Mutspitze herum. Auf der gegenüberliegenden Seite, schräg vor uns liegen die markanten Zufallspitzen mit ihren noch einigermaßen dicken Gletschern. Am Ende des großen Gletscherfeldes liegt die Suldenspitze. Überall rauschen Gletscherbäche hinab und die Sonne wärmt uns immer mehr. Lediglich ein paar niedliche Bergschafe kreuzen unseren Weg. Hach, ist das schön hier!

Schließlich erreichen wir an einem Bach eine beschilderte Wegkreuzung (3), die unseren Weg rechts durch das Butzental ausweist. Hier müssen wir uns ein wenig konzentrieren, um die dünn gesäten Markierungen nicht zu übersehen. Zumal wir die Madritschspitze unter den vielen herausragenden Gipfel zunächst nicht ausmachen. Nachdem wir die Vegetationsgrenze passiert haben, geht es die letzten Meter hinauf zum Gipfelbereich etwas steiler zu. Dennoch erreichen wir ohne Schwierigkeiten den Gipfel der Madritschspitze (4) mit schlichtem Gipfelkreuz

Die Sonne steht nun etwas höher und wärmt uns auf dem 3265 m hohen Aussichtsgipfel, sodass wir die tolle Aussicht mit genügend Zeit genießen können. Mit Ortler, Zebru und Königsspitze sehen wir die bekanntesten und höchsten Berge Südtirols und haben wirklich das Gefühl, sie sind nur einen Katzensprung entfernt. Irgendwo rechts davon fahren Menschen Ski, die vom trubeligen Stilfser Joch mit der Gondel hinaufgekommen sind.
Wir verabschieden uns schweren Herzens von der Madritschspitze und machen uns an den Abstieg. Irgendwo übersehen wir dabei Markierungen und wandern ein Stück parallel zum Aufstiegsweg. Später steigen wir auf kleinem Pfad wieder zu diesem hinab. Eine Einkehr in der Zufallhütte ist obligatorisch, ehe wir uns schließlich wieder auf den Heimweg machen und Südtirol verlassen.
Lust auf noch mehr leichte 3000er in den Alpen?
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4 Kommentare zu “#10/100 Madritschspitze 3265 m”
Hallo Romy,
ich folge dir nun seit einiger Zeit, auch auf Komoot. Ich bin sehr beeindruckt von deinen Abenteuern, noch viel mehr beeindruckt mich, dass du deine vierbeinige Begleitung dabei hast, dass sie fasst alles mit dir erleben darf. Es ist auch sehr schön, wie du deine Touren hier beschreibst, mit sehr detaillierte Informationen, Top!
Ich wünsche dir noch viele weitere spannende Touren mit deiner Begleitung, wer weiß, vielleicht läuft man sich übern weg…
Herzliche Grüße
Massimo
Hey Massimo,
habe lieben Dank für deinen Kommentar, habe mich wirklich sehr über dein Lob gefreut.
liebe Grüße
Romy
Hallo Romy,
herzlichen Dank für Deine tolle Touren-Beschreibungen. Es ist schön , Dir an Deine Touren (online) zu begleiten .
Vielen Dank für die Beschreibung des Meraner Höhenweges ,für Tipps für Übernachtungen (Noten), den ich -wenn Gott erlaubt- in dem nächsten Jahr laufen will.
Ich wünsche Dir ,, viele super Touren ,viele tolle Erlebnise in den Bergen und Alles Gute.
Herzliche Grüße.
Martin
Hey Martin,
danke für die Blumen 🙂
Ich drücke dir die Daumen, dass es klappt, ein schöner Weg!
Liebe Grüße
Romy